Mettmann Düsselring: Anwohner sind gegen Umbau

Mettmann · Die Stadt will die Straße für 4,2 Millionen Euro um- und ausbauen lassen. Anlieger sprechen von Luxussanierung.

 Der Düsselring hat viele Schlaglöcher. Seit Jahren besteht der Wunsch, die Straße zu sanieren. Eine neue Asphaltdecke würde völlig ausreichen, sagen die Anwohner.

Der Düsselring hat viele Schlaglöcher. Seit Jahren besteht der Wunsch, die Straße zu sanieren. Eine neue Asphaltdecke würde völlig ausreichen, sagen die Anwohner.

Foto: Dietrich Janicki

Die Stadt Mettmann will den Düsselring um- und ausbauen. Eigentlich müsste Konsens zwischen Stadt und Anliegern herrschen, denn der Düsselring gilt als eine Schlaglochstrecke in der Kreisstadt, wird (immer) häufiger und zu schnell befahren und muss dringend saniert werden.

Was die Anwohner allerdings stört, sind die Kosten und die Art der Sanierung. 4,2 Millionen Euro sollen Umbau und Sanierung der 1,4 Kilometer langen Straße kosten. Die Anlieger werden nach dem Abgabengesetz zur Kasse gebeten. Und das ärgert sie. Denn: Je höher die Gesamtkosten sind, desto höher sind die Anliegerkosten. Sie sprechen von einer "Luxussanierung". Und: Die Stadt hält den Düsselring für eine Haupterschließungsstraße, die Anwohner hingegen für eine Hauptverkehrsstraße. Bei einer Hauptverkehrsstraße würde sich der Anliegeranteil reduzieren.

Die Stadt hält sich in Sachen Anliegerbeiträge bislang bedeckt. In der Vorlage zum Planungsausschuss, der am Mittwoch, 28. Februar, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses stattfindet, heißt es von Seiten der Verwaltung: "Leider können aktuell noch keine weiteren Informationen zu den Anliegerbeträgen gegeben werden, da die hierfür erforderlichen Grundlagenarbeiten noch nicht durchgeführt werden konnten."

Die Stadt hat die ursprüngliche Planung überarbeitet und legt jetzt zwei neue Varianten vor. Die Stadt favorisiert die Variante 2. Sie sieht zwei Fahrradangebotsstreifen vor. Aber: Es müssten 24 vorhandene Bäume gefällt werden und es würden dafür 23 neue Bäume gesetzt werden. Und: Ein drei Meter breiter Bürgersteig ist geplant. Von den heute 66 vorhandenen Parkplätzen soll fast die Hälfte (dann 36) wegfallen. Die Höchstgeschwindigkeit laut Stadt soll auf dem Düsselring 50 km/h betragen.

Die Anwohner haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und protestieren gegen die Umbaupläne. Ihre Forderungen: Erhalt der Straße in der bisherigen Breite, keine Verbreiterung der Bürgersteige zu Lasten der Straßenbreite, keine Niveau-Erhöhung der Parkplätze auf Bürgersteighöhe. Außerdem sollen sämtliche Parkplätze mit den bisherigen weißen Parkkennzeichnungen und sämtlicher Bäume (falls nicht morsche Bäume da sind, durch Baumgutachten belegt) erhalten bleiben.

Die Anwohner fordern ferner Tempo 30, da viele Autos die Geschwindigkeit von Tempo 50 nicht einhalten und wesentlich schneller fahren. Was die Anlieger stört, ist die avisierte Bauzeit von zwei Jahren. "Kann die Bauzeit nicht beschleunigt werden?", fragt Anwohner Wolfgang Schüller. Außerdem sollen keine drei Bauabschnitte, sondern vielleicht fünf oder sechs gebildet werden, damit die Anlieger pro Bauabschnitt nicht ein halbes Jahr oder länger mit den Bauarbeiten belastet würden.

Die Anwohner vermissen eine genaue Information der Öffentlichkeit. "Zugesagt war ein Infoabend in der Neandertalhalle, der bis heute nicht stattgefunden hat", sagt Schüller.

(RP)
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