Mettmann DRK: Flüchtlingsbetreuer warten auf Lohn

Mettmann · Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Mettmann, hat 165 zusätzliche Helfer eingestellt, die Flüchtlinge betreuen und in den zahlreichen Unterkünften im Kreis arbeiten. Jetzt haben sich Helfer in unserer Redaktion gemeldet, die entweder noch kein Geld für zwei Monate bekommen hätten oder ihrer Meinung nach zu spät bezahlt worden sind.

"Vor allem die Voll- und Teilzeitarbeitskräfte, die jeden Tag auf der Matte stehen, um diese Notsituation zu unterstützen und meistern, stehen seit zwei Monaten ohne Geld da", heißt es in einem Brief, der unserer Redaktion vorliegt. "Wahrscheinlich machen gerade diese Leute, die sich so einsetzen, Schulden und können sich kaum etwas zu essen kaufen, denn wovon sollen sie es tun".

Dabei seien sie rund um die Uhr abrufbar. Wenn es heiße, um 2 Uhr nachts kommt ein Bus mit 200 Flüchtlingen, stünden die Mitarbeiter viele Stunden früher auf der Matte und bereiteten alles vor. Diese Mitarbeiter hätten eine 50- bis 60-Stunden-Woche, weil es anders nicht machbar sei. Stefan Vieth, Kreisgeschäftsführer des DRK, kann verstehen, dass zahlreiche Helfer unzufrieden sind. "Es hat Schwierigkeiten bei der Abrechnung gegeben", sagt er.

Dies hänge mit zeitlichen Verzögerungen und zahlreichen Abfragen zusammen. Das DRK schickt seine Abrechnung an den Kreis und der wiederum an die Rheinische Zusatzkasse und bis Geld überwiesen werde, könne dies schon mal dauern. Meistens werde das Gehalt im Folgemonat überwiesen. "Es gibt Härten und wir helfen dann zwei Monate zu überbrücken", sagt Vieth. Wer einen Abschlag brauche, der bekomme ihn auch. "Wir haben zahlreiche Fälle, bei denen wir einen Abschlag ausbezahlt haben."

Alle Mitarbeiter, die jetzt seit drei Monaten in den Flüchtlingsunterkünften arbeiten und immer noch auf ihre ersten zwei Gehälter warten, so heißt es in dem Mitarbeiterbrief, "kommen trotzdem jeden Tag ihrer Arbeit in der Notunterkunft nach." Natürlich würden sich die DRK-Mitarbeiter darüber aufregen, doch keiner lasse die Flüchtlinge darunter leiden.

Vieth hofft, dass sich die Situation verbessert. Übrigens: Das Deutsche Rote Kreuz sucht weitere Helfer. Wer Interesse hat, der meldet sich per E-Mai bei info@DRK-mettmann.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort