Mettmann/Erkrath/Wülfrath Diese Feste sind von den Regeln betroffen

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Bis zum 31. August müssen wegen der Pandemie Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern abgesagt werden.

 Im vergangenen Jahr eröffnete die Weinprinzessin Stephanie Eckert den Weinsommer. Der muss in diesem Jahr wohl ausfallen.

Im vergangenen Jahr eröffnete die Weinprinzessin Stephanie Eckert den Weinsommer. Der muss in diesem Jahr wohl ausfallen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(arue/hup) Als städtische Veranstaltungen sind davon in Mettmann unter anderem die Kunstmeile (5. Juli), das Open-Air-Kino (7. August) und das Heimatfest (28. bis 30. August) betroffen. Am Dienstag wird dazu der Verwaltungsvorstand beraten. Es drohen Absagen. Eine Verschiebung hält Kulturamtsleiterin Marion Buschmann für „ausgesprochen schwierig“: „Alle Sommerwochenenden sind schon verplant“, berichtet sie. Und es sei nicht abzusehen, ob das Großveranstaltungsverbot womöglich über Ende August hinaus verlängert werde. Auch mit Blick auf mögliche Regressforderungen sei daher ein klarer Schnitt jetzt richtiger, glaubt sie. Buschmann fragt sich auch, was aus den Abschlussfeiern von Realschule und Gymnasien wird, die in der Stadthalle stattfinden.

Auch die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft 1435 in Mettmann wird sich beraten. Sie hält am Montag eine Vorstandssitzung per Videokonferenz ab, berichtet Geschäftsführer Andreas Themann. Denn betroffen ist auch die Johanniskirmes, die in diesem Jahr vom 26. bis 30. Juni gelaufen wäre. Sie lockt täglich bis zu 4000 Besucher an. Das Schützenfest zählt regelmäßig nur 400 Gäste, könnte rein theoretisch also stattfinden. Doch die Kirmes finanziert das Schützenfest, „ohne sie könnten wir das Fest nicht feiern“, erläutert Themann. Für eine Verschiebung gebe es „Alternativen im Herbst“, doch darüber werde noch beraten.

Ausfallen wird hingegen der Mettmanner Weinsommer, der am ersten Juli-Wochenende hätte laufen sollen, sagt Organisator Jens-Christian Holtgreve von Mettmann-Impulse, wobei der Vorstand noch beraten wird. Der finanzielle Verlust halte sich in Grenzen, „denn wir gehen da immer plusminus null raus“, erläutert Holtgreve. Doch für die Winzer sei das gewiss ein großer Verlust.

Der Blotschenmarkt, Mettmanns stimmungsvoller Weihnachtsmarkt, ist von der aktuellen Regelung nicht betroffen, doch der Verein Mettmann-Impulse will vorausschauend handeln und den Standbetreibern vorab die Möglichkeit zu einer verbindlichen Reservierung geben. Verträge werden indes nicht unterschrieben – so kommen auf den Verein keine Regressforderungen zu, sollte das Veranstaltungsverbot verlängert werden.

Nicht in das Veranstaltungsverbot fällt eigentlich die Oldtimer-Rallye „Histo Neandertal“, die am 19. September laufen soll. Doch der Mettmanner Automobil-Club überlegt dennoch, ihn auf den 3. Oktober zu verschieben – oder abzusagen. Denn schon im vergangenen Jahr kamen „zu wenig Teilnehmer“, erzählt Axel Speck. In diesem Jahr seien am 19. September außerdem zu wenig Clubmitglieder als Helfer verfügbar. Am 3. Oktober hingegen sind viele Oldtimer mit Saisonkennzeichen schon abgemeldet. Daher wird der Club am 7. Mai per Videokonferenz entscheiden, wie es weiter geht.

Zum ersten Mal seit 1946 kein Schützenfest der Erkrather Sebastianer – darüber werde zwar derzeit noch telefonisch beraten, aber unwahrscheinlich sei ein Ausfall des Festes in diesem Jahr nicht, sagt Sprecher Peter Adelskamp. Gefeiert werden sollte auf dem Gerberplatz vom 10. bis 14. Juni. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Unser Fest ist ja eine Institution in der Stadt, in der es auch nicht allzu viele große öffentliche Feiern gibt“, sagt Adelskamp. Eine Verschiebung sei zwar auch nicht ausgeschlossen und es gelte auszuloten, was unter Auflagen möglich sei. Aber: „Zwei Meter Sicherheitsabstand halten im Bierzelt, da kommt nun wirklich keine Stimmung auf. Das können wir weder unseren Mitgliedern noch den Gästen und den Bands zumuten.“

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