Mettmann Diebe räumen in Mettmann Autos aus

Mettmann · Mehrere Handwerksbetriebe sind betroffen: Unbekannte knacken die Fahrzeuge und stehlen das Werkzeug. Der Schaden geht in die Tausende. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um dieselben Täter handelt.

 Kai Zander, geschäftsführender Gesellschafter der Martin Lammermann GmbH, ist bedient: Fünf seiner Firmenwagen wurden aufgebrochen und leer geräumt.

Kai Zander, geschäftsführender Gesellschafter der Martin Lammermann GmbH, ist bedient: Fünf seiner Firmenwagen wurden aufgebrochen und leer geräumt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit dem Finger fährt Kai Zander über den weißen Lack seines Firmenwagens. Neben dem Heckfenster ist deutlich eine Kerbe zu sehen. „Da haben die Diebe angesetzt“, sagt Zander. Mit einem Werkzeug hebelten die unbekannten Täter das Heckfenster des VW-Busses auf. Dann krochen sie ins Innere und holten das Werkzeug heraus. Videokameras, die auf dem Firmengelände der Martin Lammermann GmbH an der Marie-Curie-Straße installiert sind, belegen das: Zwei Männer waren es, die Mitte August fünf Fahrzeuge knackten und Ausrüstung des Betriebs für Elektrotechnik stahlen. Der Schaden an den Fahrzeugen beträgt rund 10.000 Euro. Mit weiteren 10.000 Euro schlägt das Werkzeug zu Buche.

Kai Zander, einer der geschäftsführenden Gesellschafter des 25 Mitarbeiter zählenden Betriebs, ist nachdenklich. Denn von anderen Handwerksbetrieben in Mettmann weiß er, dass es weitere Straftaten ähnlichen Musters gab. Er nennt drei Firmen, die ebenfalls heimgesucht wurden. Und nun gibt es auch noch an seinem Wohnort Fahrzeugaufbrüche: Am 17. September brachen Unbekannte zwei Fahrzeuge seiner Familie auf, am 21. und 23. September waren Autos seiner Nachbarn dran. 100 Euro stahlen die Diebe aus seinem Wagen.

Dass sich diese Ereignisse zurzeit häufen, ist für Zander Hinweis darauf, dass es sich nicht um reisende Täter handelt, „sondern vielleicht doch um eine Bande, die hier in der Gegend ihr Unwesen treibt.“ Doch von der Unterstützung durch die Kreispolizei ist der Unternehmer enttäuscht: Noch zwei Wochen nach dem Einbruch auf seinem Firmengelände Mitte August seien die Videoaufnahmen immer noch nicht ausgewertet gewesen. „Es wird nichts gemacht. Vielleicht sind die Fälle zu klein“, gibt er sich enttäuscht. Und „eine Info wäre auch mal nicht schlecht. Was passiert denn nun konkret?“, fragt Zander. „Wenn ich nachfrage, treffe ich nur überlastete Mitarbeiter an.“

Der Sprecher der Kreispolizei Mettmann, Ulrich Löhe, will das so nicht stehen lassen. Die Videoaufnahmen seien „ein guter Ermittlungsansatz“ für die Polizei, die alle Fahndungsmaßnahmen längst eingeleitet habe. Zurzeit spreche „einiges dafür, dass es sich in Mettmann um ein- und dieselbe Tätergruppe handelt“, glaubt auch Löhe. Konkrete Hinweise gibt es jedoch noch nicht. Problem: Gesichter sind auf dem Überwachungsvideo nicht zu erkennen.

Und so rät Löhe Handwerksbetrieben, aber auch Privatpersonen, die Fahrzeuge abends leer zu räumen. „Ein Auto ist kein Tresor“, sagt Löhe. Schließlich seien auch Firmenfahrzeuge nicht gesondert gesichert und „haben keine besseren Schlösser“. Außerdem sollten sich Handwerksbetriebe die Typennummern von Maschinen und Werkzeugen notieren. Im Ernstfall „können wir diese dann zur Fahndung ausschreiben“.

Kai Zander und seine Mitarbeiter beherzigen diese Tipps, auch wenn das abendliche Ausräumen der Fahrzeuge „dauerhaft keine Lösung sein kann“, sagt Zander. Er hofft daher „auf einen schnellen Fahndungserfolg der Polizei“. Und in der Zwischenzeit hat er die Leistungen seiner Versicherung aufstocken lassen: Bislang waren Gegenstände, die im Fahrzeuginneren lagerten, nicht versichert. Den Schaden muss Zander aus eigener Tasche zahlen.

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