Erkrath Die Tierwelt erwacht

Erkrath · Im Naturschutzzentrum Bruchhausen können Kinder die ersten Tierjungen nach dem Winter beobachten. Küken, Erdkröte und Grasfrosch, Skuddenschafe und Kaninchen freuen sich über Nachwuchs.

 Nicht alle Tage hält man wie Sadaf und Alexander ein Küken in der Hand. Im Naturschutzzentrum lernen sie den vorsichtigen Umgang mit den frisch geschlüpften Tierchen.

Nicht alle Tage hält man wie Sadaf und Alexander ein Küken in der Hand. Im Naturschutzzentrum lernen sie den vorsichtigen Umgang mit den frisch geschlüpften Tierchen.

Foto: Dietrich Janicki

Die kleinen Küken piepsen leise, als sie bei Alexander und Sadaf auf der Hand sitzen. Zärtlich streicheln die Kinder über den weichen Flaum. Die kleinen Vorwerg-Hühner sind passend zum Frühlingsfest im Naturschutzzentrum Bruchhausen geschlüpft. "Wenn sie noch ganz klein sind, ist ihr Kopf hell, später wird er schwarz. Sie gehören zu einer alten Rassen", sagt Karl Wahnemühl. Der Vorsitzende des Rassegeflügel-Züchtervereins Erkrath überwacht das Schlüpfen der kleinen Hühner.

Er ist umringt von Kindern, die neugierig durch die Glasscheibe, um zu sehen, was sich im Inneren des Brutkastens regt. Während einige Küken noch von einer festen Schale umgeben sind, lässt sich der Nachwuchs von Erdkröte und Grasfrosch noch vor der Geburt beim Wachsen zuschauen.

Die kleinen schwarzen Punkte bewegen sich innerhalb der geleeartigen Masse der dicken Laichballen. "Heute ist der Hauptschlupftag, und die Kaulquappen unternehmen ihre ersten Schwimmversuche", berichtet Karin Blomenkamp. Die Leiterin des Naturschutzzentrums kennt die Faszination der Wasserwelt und möchte sie den kleinen Besucher künftig noch näher bringen.

Neuer Teich mit Steg

Auf dem Gelände des ehemaligen Steinlagerplatzes ist im vergangenen Herbst mit Mitteln des Fördervereins ein Teich mit großem Steg entstanden, der nun langsam zum Leben erwacht. "Libellenlarven, Molche und Frösche haben sich dort bereits angesiedelt. Wir wollen aber nicht zuviel vorgeben, sondern der Natur die Möglichkeit geben, das Gebiet zu erobern", sagt Karin Blomenkamp.

Sie ist derzeit damit beschäftigt, die Goldfische herauszufangen, die irgendjemand dort hinein gesetzt hat. Sie sind eine Gefahr für das biologische Gleichgewicht. Vom Steg aus sollen Kinder die Tiere beobachten und entnehmen können. "Wir wollen auf diesem Gelände Pädagogik und Artenschutz kombinieren. Dazu müssen wir klare Regeln aufstellen, damit die Tiere sich nicht gestört fühlen."

Für die Feuchtwiesen auf der anderen Seite hat Karin Blomenkamp vierbeinige Helfer gefunden. Eine Herde Skuddenschafe hält das Gras kurz. In den vergangenen Tagen sind bereits die ersten Lämmer zur Welt gekommen.

"Als unser Schäfer vor zwei Jahren gestorben ist, haben wir nach einem Nachfolger gesucht. Nun hat sich wieder eine Schäferei dort angesiedelt. Wir haben die Zäune erneuert und freuen uns über den Neustart", sagt Karin Blomenkamp. Sie möchte später noch die Auerochsen auf die Wiesen entlassen. Die Mischbeweidung soll dafür sorgen, dass Bodenbrüter wie der Kiebitz dort ihr Nest bauen und der Steinkauz ungestört auf Beutezug gehen kann. Beim Frühlingsfest gehören neben den Küken die Kaninchen zu den Lieblingen der kleinen Gäste.

(domi)
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