Erkrath Die Sanierung der Bahnstraße stockt

Erkrath · Geschäftsleute kritisieren den ihrer Meinung nach schleppenden Baufortschritt. Die Stadt sagt: alles im Zeitplan.

Offenbar gibt es unterschiedliche Auffassungen vom Baufortschritt der Sanierungsarbeiten in der Bahnstraße. Geschäftsleute kritisieren die ihrer Meinung nach unkoordinierten Arbeiten und die Zeitverzögerungen. Die Stadtverwaltung kann das nicht nachvollziehen und sieht die Baustelle im Zeitplan und die Baufirma hält sich bedeckt.

Seit acht Wochen ist der obere Teil der Bahnstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Bürgerbus fährt eine Umleitung, die Anlieferfirmen müssen Fußwege in Kauf nehmen. Nächste Woche, so der Bauleiter der Firma Köster – er wollte seinen Namen nicht nennen – werde dieser Teil wieder geöffnet. Dann kann auch der Bürgerbus diesen Straßenabschnitt wieder durchfahren.

Ralf Kentgens, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, erklärte noch im Mai, dass man die Bahnstraße in acht Abschnitten sanieren wolle. Der Anlieferverkehr sei sicher gestellt, die Geschäfte seien während der Bauzeit geöffnet. Für jeden Bauabschnitt, so Kentgens, rechne die Stadt mit einer einer Zeit von drei Wochen.

Das ist so nicht richtig, sagte gestern ein Geschäftsmann der Bahnstraße hinter vorgehaltener Hand. "Seit acht Wochen wird im ersten Abschnitt gearbeitet. Wir haben uns mit der Baufirma abgesprochen und werden unsere Betriebsferien in die Bauphase legen, um die Behinderungen für die Kunden so gering wie möglich zu halten."

Die alten Pflasterbänder werden ausgetauscht und mit Natursteinen gestaltet. Das sei eine sehr zeitaufwendige Arbeit, sagt Elmar Siebert vom Tiefbaumamt. Die alten Steine müssen entfernt, ein Graben für die Leerrohre gelegt werden, in denen die Leitungen für die neue Straßenbeleuchtung verlegt wird. Die Natursteine, so der Wunsch der Stadt, sollen mit der glatten Seite nach oben verlegt werden. Sie werden einbetoniert.

Der Vorteil: Sie halten so besser und länger. "Die heiße Witterung hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagt Siebert. Die Verlegung könne nicht bei heißen Temperaturen vorgenommen werden. Das mache das Bindematerial nicht mit.

Doch es geht nicht nur um die neuen Natursteinpflasterbänder. Die Bahnstraße, auf der sich früher der Schwerlastverkehr bewegt hat, ist in Teilen abgesackt. Auch hier muss die Baufirma nachbessern und das Straßenniveau anheben. "Das haben wir aber von Anfang an so ausgeschrieben", sagt Siebert. Mehrkosten würden dadurch nicht entstehen. Diese Kosten seien in der veranschlagten Bausumme von 250 000 Euro enthalten. Ob das Geld aber ausreiche, ließ Siebert offen.

Ein Problem stellen die neuen Baumscheiben dar. Sie werden vergrößert, um das Überleben der Bäume zu sichern, denn das Wurzelwerk braucht Platz. Die Scheiben werden ebenfalls mit Natursteinen umfasst. Nach Informationen der RP soll es Probleme beim Zuschneiden der Steine geben. Für diese Tätigkeit brauche man besondere Fachkräfte.

(RP)
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