Mettmann/Erkrath Die Raststätten sollen sauberer werden

Mettmann/Erkrath · Der Landesbetrieb Straßen NRW hat eine Aktion gegen den Müll auf Autobahnen und auf Raststätten gestartet. Etwa 150.000 Tonnen Abfall würden dort jährlich aus den Autofenstern fliegen, heißt es bei Straßen NRW.

 Der Rastplatz Hösel-Ost (Ratingen) nimmt zwar nicht an dem Projekt teil, ist aber trotzdem sehr sauber.

Der Rastplatz Hösel-Ost (Ratingen) nimmt zwar nicht an dem Projekt teil, ist aber trotzdem sehr sauber.

Foto: Achim Blazy

Dieser Müll würde die deutschen Steuerzahler etwa 6,7 Millionen Euro kosten. Grund genug, dagegen etwas zu tun. Seit Ferienbeginn können Autofahrer nun an ausgewählten Autobahnraststätten in Nordrhein-Westfalen kostenfrei Müllbeutel an eigens dafür aufgestellten Pappaufstellern entnehmen. Sie sollen darin im Auto ihren Unrat sammeln, um ihn nach der Fahrt ordnungsgemäß zu entsorgen.

 Der Rastplatz Ohligser Heide an der A 3 verdient es, an der Sauberkeitsaktion von Straße NRW teilzunehmen. Dort fliegt reichlich Abfall herum.

Der Rastplatz Ohligser Heide an der A 3 verdient es, an der Sauberkeitsaktion von Straße NRW teilzunehmen. Dort fliegt reichlich Abfall herum.

Foto: Ralph Matzerath

100.000 der so genannten "Saubertüten" — 22 mal 35 Zentimeter groß — hat Straßen NRW produzieren und mit Informationen zum Thema Sauberkeit bedrucken lassen. Die Beutel sind in Fünferpacks aufgerollt und sollen beispielsweise im Cockpit der Autos mit einer Lasche am Schaltknüppel befestigt werden, um schnell greifbar zu sein.

"Autobahnraststätten sind für Reisende wie eine Visitenkarte Deutschlands. Bis heute haben wir deswegen über 900 Millionen Euro in unser Servicenetz entlang der deutschen Autobahnen investiert", sagte Peter Markus Löw, Mitglied der Geschäftsführung von Autobahn Tank & Rast und Befürworter der Kampagne.

Der Rastplatz Ohligser Heide ist einer der 20 Rasthöfe, die daran teilnehmen. Südlich des Hildener Kreuzes liegt er an der Autobahn 3 und besitzt sogar eine eigene Internetseite (www.ohligserheide.de). So makellos wie er sich dort präsentiert, ist er in der Realität jedoch nicht: Schon bei der Einfahrt zur Tankstelle auf der Westseite der Autobahn fallen leere Getränkedosen ins Auge.

In den Büschen rund um die Picknicktische hängen Eispapiere, gebrauchte Taschentücher und Pommestüten. Zigarettenkippen liegen überall verstreut. Die Pappaufsteller mit den kostenlosen Müllbeuteln sind nirgends zu finden. Erst rund um den Eingang des Raststätten-Restaurants wird es merklich sauberer.

Auf der Ostseite der Autobahn ist der Rastplatz sichtbar reiner — dort gibt es aber auch deutlich weniger Plätze zum Picknicken. Die beiden Rasthöfe "Wolfshagen" und "Berghausen" an der Autobahn 59 auf Höhe der Wasserski-Anlage Langenfeld sind zwar nicht sehr sauber, sehen aber auch nicht grundsätzlich verkommen aus — obwohl sie bei der Müllbeutel-Aktion nicht bedacht wurden. "Ich würde mich freuen, wenn unsere Kampagne die Autofahrer wachrüttelt", sagte Ralf Pagenkopf, Geschäftsführer von Straßen NRW bei der Auftaktveranstaltung der Aktion in Rhynern.

Wachrütteln scheint in diesem Zusammenhang das richtige Wort zu sein, denn während am Rastplatz Ohligser Heide eine Familie inmitten des Abfalls zahlreicher Vorgänger ihr Mittagessen verspeist, weht der Wind die Verpackungen vom Tisch. Aber niemand schert sich darum. Und das, obwohl alle paar Meter große schwarze Mülltonnen stehen.

Der Rastplatz Hösel-Ost (Ratingen) nimmt zwar nicht an dem Projekt teil, ist aber trotzdem sehr sauber. Es liegt kaum Müll auf dem Boden. Der Platz macht einen positiven Eindruck. Auch das Gelände um die Rastanlage mit Restaurant ist sehr aufgeräumt.

Die Tische im Außenbereich sind sauber und nicht von Essensresten bedeckt. Dort halten Autofahrer anscheinend den Rastplatz sauber halten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort