Wülfrath Die musikalische Seite der Leos

Düsseldorf · Für einen guten Zweck holt die Lions-Jugendorganisation Niederberg begabte Mitglieder und ambitionierte Gäste auf die Bühne. Das Publikum bejubelt ein unkonventionelles Konzert mit Pop, Rock, Klassik und Chansons.

Frische, musikalische Vielfalt und großes Engagement zeichneten das 2. Benefizkonzert mit dem Titel "lautstark" aus, das der Leo-Club Niederberg in der evangelischen Kirche Düssel veranstaltete.

In bunter, unorthodoxer Programmfolge wechselten sich Pop, Klassik und Chansons ab. Von Eric Johnsons powervollem "Cliffs of Dover" bis zu Sätzen aus Bachs Französischer Suite Nr. 6 reichte der Bogen.

Kraftvolle Eigenkomposition

Das begeisterungsfähige Publikum – rund 280 Besucher – sparte nicht an jubelndem Applaus und spendete auch zwischendurch stehende Ovationen. Kleine Pannen, zu denen sich Akteure wie auch Co-Moderatoren, Club-Präsident Tobias Kulka und Past-Präsidentin Hanna Pfeifer, charmant bekannten, wurden großzügig mit Schmunzeln übergangen. Für den guten Zweck hatte die Lions-Jugendorganisation begabte Mitglieder und ambitionierte Gäste aktiviert. Zum Beispiel präsentierte Christian Ziegler, Wülfrather Jungpianist, Student an der Folkwang-Hochschule für Musik und Leo-Club-Mitglied, virtuos seine mal lyrisch-lautmalerische, dann wieder kraftvolle und dynamische Eigenkomposition "Konzert Nr.2".

Gastsängerin Julie Roesch, begleitet von Ziegler am Flügel, zeigte sich stimmgewaltig mit Songs wie "Let's get loud" oder "Mr. Curiosity". Den Zarah-Leander-Ohrwurm "Nur nicht aus Liebe weinen" brachte sie herrlich lasziv. Ohnehin deutlich höher in der Stimme, versuchte sie die sonore Filmdiva gar nicht erst zu kopieren, sondern gab dem Chanson ihre eigene Note.

Freunde fetziger Musik kamen bei Philipp Stahl (Gitarre) Florentin Schmidt (Schlagzeug, Saxofon) und Gast-E-Gitarrist Alexander Schroer voll auf ihre Kosten. Sie füllten die Kirche Stücken wie "Cliffs of Dover", "Sleepwalk", "Couldn't Stand the Weather". Stahl, Student an der Musikhochschule Köln/Abteilung Wuppertal, der schon Julie Roesch bei "Use Somebody" einfühlsam begleitete, ließ zudem mit dem Quartett Fulmineo aufhorchen. Das aus Kommilitonen der Musikhochschule bestehende Gitarren-Quartett sorgte mit "Introduction et Fandango" (Boccerini) und "Tanz der Schwäne" (Tschaikowski) für musikalische Kostbarkeiten.

Großzügige Spende

Krankheitshalber konnte die Band der Förderschule Am Thekbusch, Velbert, nicht auftreten. Das Publikum tröstete die anwesenden Sänger Annika Braune und Kevin Paetzold mit herzlichem Applaus.

Zwei Drittel des Konzert-Erlöses – statt Eintritt wurde großzügig gespendet – kommt der seit 27 Jahren bestehenden Förderschule für die Neugestaltung der Außenanlage zugute. "Wir werden für unsere Rollstuhlfahrer eine Rollstuhlschaukel installieren", bedankte sich Schulleiter Bernhard Schidelko. Ein Drittel ist für die evangelische Kirche Düssel gedacht, die ihren Flügel reparieren lassen möchte.

(RP)
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