Wülfrath Die Kostüme der Karnevals-Familie

Wülfrath · Seit mehr als 20 Jahren bastelt eine muntere Gruppe um die Wülfratherin Gerda Czyzewski ihre Outfits Session um Session selbst. Es gibt kaum eine Verkleidung, die die Flöckchengarde noch nicht ausprobiert hat – und dennoch gibt es schon wieder Ideen fürs nächste Jahr.

 Helau: Die Flöckchengarde um (hinten von links) Gerda Czyzewski, Simone Dusch und Carsten Neufeld sowie die Kinder Lucas, Niklas und Lara bastelt ihre Karnevalskostüme selbst.

Helau: Die Flöckchengarde um (hinten von links) Gerda Czyzewski, Simone Dusch und Carsten Neufeld sowie die Kinder Lucas, Niklas und Lara bastelt ihre Karnevalskostüme selbst.

Foto: dietrich janicki

Es begann in den Wochen vor Karneval 1989 – und ein Ende ist lange nicht in Sicht. "Dafür macht es zu viel Spaß, unsere Kostüme selbst zu basteln", sagt Gerda Czyzewski. Sie ist das Oberhaupt einer Familienbande, die unter dem Namen Flöckchengarde jedes Jahr einige der kreativsten Kostüme im Wülfrather Karneval präsentiert.

Das alles schafft sie mit wenig Geld, dafür aber mit viel Arbeit. "Kurz nach dem Rosenmontagszug in Rohdenhausen haben wir wieder Ideen für die nächsten Kostüme", sagt die 58-Jährige. Jeden Monat zahlen die Mitglieder in eine Kasse ein, im November geht es an die konkrete Planung. "Wir kaufen auf Stoffmärkten günstig Materialien ein, so dass ein Kostüm maximal 30 Euro kostet", sagt Gerda Czyzewski. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe, zudem bastelt sie abends daheim. Das Kostüm für diese Session ist noch geheim – dafür stellen sechs der zehn "Flöckchen" einige ihrer Lieblings-Kostüme vor.

Simone Dusch (29): "2009 war unser Motto zum 20-jährigen Jubiläum Rokoko. Da haben wir weite Kleider gebastelt und uns weiße Perücken aufgesetzt. Die Kostüme zu schneidern war richtig viel Arbeit – aber sie sind super angekommen."

Lara Dusch (8): "Ich fand die Rokoko-Kostüme voll schön. Meins hat meine Mama gebastelt, aber ich habe vorher ein Bild von meinem Kostüm gemalt und gesagt, wo überall noch Glitzer hin muss. Das einzige, was gestört hat, waren die Perücken – denn die haben ein bisschen gejuckt."

Lucas Dusch (6): "Ich finde das Menschenfresser-Kostüm cool – vor allem, weil man da einen echten Knochen auf dem Kopf hat. Dafür hat Gerda extra Truthahn gekocht und die Knochen aufbewahrt, damit man die an einem Haarreifen festmachen kann."

Carsten Neufeld (40): "Vor zwei Jahren sind wir als Bienen gegangen – wobei ich eher eine Hummel war. Die Kostüme haben wir von oben bis unten selbst gebastelt. Nur Flügel und Perücken haben wir gekauft. Ich muss aber zugeben, dass ich das Nähen den Frauen überlassen habe. Dafür habe ich mich um unseren Karnevals-Wagen gekümmert, mit dem wir jedes Jahr beim Rosenmontagszug mitziehen."

Niklas Neufeld (4): "Ich mag es, mich als Teddy-Bär zu verkleiden. Das ist schön warm. Als das Kostüm gebastelt wurde, war ich noch nicht auf der Welt. Aber mir wurde gesagt, dass alle damals verschiedene Kostüme anhatten: zum Beispiel als Elefant, Schwein oder Schlange."

Gerda Czyzewski (58): "Vergangene Session haben wir uns in Samba-Kostüme geschmissen. Wir wollten alle möglichst bunt gehen, haben auch aus dem Internet verschiedene Stoffe bestellt, damit wir viel zusammenbekommen. Und auch wenn es manchmal erst auf den letzten Drücker klappt: Fertig geworden sind wir noch immer. Und das werden wir auch dieses Jahr."

(RP/anch)
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