Erkrath/Mettmann/Wülfrath Die ersten Wahl-Plakate hängen schon

Erkrath/Mettmann/Wülfrath · Wer zuerst kommt, kann sich noch die besten Plätze aussuchen. Die anderen müssen nehmen, was übrig bleibt.

 Wie hier am Hochdahler Markt hängen beziehungsweise stehen in Erkrath die ersten Wahlplakate seit 20. Juli.

Wie hier am Hochdahler Markt hängen beziehungsweise stehen in Erkrath die ersten Wahlplakate seit 20. Juli.

Foto: Dietrich Janicki

Für uns, die Wähler, zeigen sie derzeit wieder ihr schönstes Lächeln, machen uns die tollsten Versprechungen — Peer Steinbrück, Angela Merkel, Bärbel Höhn und Guido Westerwelle — vom Wahlplakat. In Erkrath hängen die ersten Plakate seit 20. Juli, in Mettmann darf schon seit Juni plakatiert werden. In Wülfrath auch.

 Bis zur Bundestagswahl am 22. September dürfte die Plakatdichte kräftig zunehmen. Bei der Kommunalwahl 2009 drängten sich auf dem Hochdaler Markt die Köpfe.

Bis zur Bundestagswahl am 22. September dürfte die Plakatdichte kräftig zunehmen. Bei der Kommunalwahl 2009 drängten sich auf dem Hochdaler Markt die Köpfe.

Foto: dj-

Ab wann die Politiker in den Städten für die Bundestagswahl Werbung machen dürfen, steht in der Gemeindeordnung und wird unterschiedlich gehandhabt.

In Erkrath hält das Ordnungsamt ein waches Auge auf die Wahlplakate an Straßenlaternen und auf anderen städtischen Flächen. In Mettmann ist es die Rathausabteilung "Verkehrsinfrastruktur". "Wichtig ist, dass sie nicht den Verkehr behindern und an Kreuzungen die Sicht verstellen", sagt Carsten Döhr vom Ordnungsamt Erkrath. Auf dem relativ kleinen Stadtgebiet von Erkrath knubbeln sich da in Hochzeiten schon mal die Politiker-Gesichter an einer Stelle.

"Zwei bis drei an einem Laternenpfahl sind keine Besonderheit", sagt Alexandra Seiwert vom Ordnungsamt der Stadt Wülfrath. Es gibt auch Lieblingsstandorte — wie die Wilhelmstraße vor der Feuerwache oder an Kreisverkehren, wo sie gut sichtbar sind. In den meisten Städten gilt die Regel: Wer zuerst kommt, malt zuerst und hat somit vielleicht den besten Platz ergattert. Ansonsten ist es ins Ermessen einer jeden Partei gestellt, wo sie ihre Aufsteller platziert.

Allerdings richtet sich die Anzahl der Plakate nach der Größe der Partei bei der letzten Bundestagswahl. CDU und SPD beispielsweise dürfen 150 Plakatständer in Erkrath etablieren. Die Partei "Alternative für Deutschland" 60. "Die Anzahl halten wir aber in Wülfrath nicht nach", sagt Seiwert.

Grundsätzlich haben die knapp 30 Parteien, die in NRW zur Wahl zugelassen sind, das Recht zu plakatieren. Nicht alle tun das, aber viele. Während in Mettmann eine Mitteilung an die Verwaltung sowie eine Liste mit den Standorten reicht, müssen die Parteien in Erkrath einmalig 32 Euro Verwaltungsgebühr bezahlen, ehe sie zur Tat schreiten dürfen. "Das ist manchen von den ganz Kleinen schon zu viel", sagt Döhr. Auch in Wülfrath ist das Plakatieren kostenfrei.

Hauswände und große Plakatwände sind meist in Privatbesitze und werden über Agenturen angemietet. Der Außendienst sieht in den Städten in der Hochzeit des Wahlkampfes nach dem Rechten. Eine Woche nach der Wahl müssen die Plakate wieder verschwunden sein. Mettmann gibt den Parteien zehn Tage Zeit. Wenn nach Monaten noch immer aufgeweichte und abgelöste Konterfeis bekannter Politiker das Stadtbild verunzieren, werden die Parteien aufgefordert, aufzuräumen.

Doch so richtig losgehen wird der Wahlkampf erst nach den Sommerferien, wenn alle Wähler und Politiker wieder an Bord sind. Parteien, die sich derzeit schon mal ihr Plätzchen für die Wahlplakate sichern wollen, haben noch die Auswahl. Aber in wenigen Wochen wird es eng für die vielen Köpfe werden.

(RP)
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