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Wülfrath Der Kardinal narrt den König

Wülfrath · Der Wülfrather Volker Bruns hat das Schachspiel erweitert. Sein Brett hat 100 Felder, und er führt zwei neue Figuren mit ungewöhnlichen Eigenschaften ein.

Der Kardinal schmiedet seine Ränke heimtückisch und kann damit sogar den König in Bedrängnis bringen. Der Narr hingegen wird auf den ersten Blick unterschätzt. Mit seinem verdrehten Charakter gelingt es ihm jedoch immer wieder, seine Gegner zu überraschen.

Die beiden Figuren sollen mit ihren besonderen Eigenschaften das Schachspiel bereichern und ihm einen neuen Reiz verleihen, wünscht sich Spieleentwickler Volker Bruns aus Wülfrath.

"Das traditionelle Schach hat seine Spannung im Laufe der Zeit eingebüßt. Jeder Partie ist schon einmal gespielt und auf dem Weg zum Sieg nutzen die meisten Spieler ausgetretene Pfade, die schon viele vor ihnen beschritten haben", sagt Bruns. Der leidenschaftliche Schachspieler möchte die Strategen in Schwarz und Weiß dazu verführen, von den vorhersehbaren Taktiken abzuweichen und neue Ideen zu entwickeln.

Zug um Zug sollen sie das Schachspiel neu entdecken. Um den Anstoß dazu zu geben, hat der Wülfrather das Spiel erweitert. Sein Brett hat nicht wie althergebracht 64, sondern 100 Felder, und auf jeder Seite stehen sich nicht 16, sondern 20 Figuren einander gegenüber. Der Hofstaat von König und Dame hat sich um zwei Charaktere erweitert: um den Kardinal und den Narren.

Beide sollen das Repertoire der taktischen Varianten deutlich erweitern und die Spannung des Spiels erhöhen. "Der Kardinal ist die Erweiterung des Läufers, der im Englischen Bischof heißt. Er vereint Eigenschaften des Läufers und des Turms. Er kann diagonal große oder ganz kleine Räume beschreiten, muss aber abschließend einen Turmzug machen", erklärt Volker Bruns die Besonderheiten seines Neulings.

Während der Kardinal aus dem Hinterhalt angreift, stiftet der Narr Unruhe auf dem Spielbrett. Er trägt Fähigkeiten des Königs, des Springers und des Bauern in sich und nimmt damit einen hohen Stellenwert ein. "Seine Stärke zeigt sich aber erst nach und nach", betont sein Erfinder.

Der Wülfrather hat ihn bewusst so konzipiert, dass er mehr Möglichkeiten hat als sein Vorbild, der Springer. So darf er nicht nur jede Figur überspringen, wenn das Feld daneben frei ist, und kann mit seiner Schlagkraft den Gegner schwächen, er darf sich auch wie der König in alle Richtungen bewegen.

In welcher Konstellation die neuen Charaktere auf das Feld kommen, bestimmt der Spieler mit den schwarzen Figuren. "Damit wollte ich den Vorteil der Eröffnung durch Weiß ausgleichen. Schwarz darf die Grundstellung aufbauen und entscheiden, ob er zu einer scharfen Partie zwei Kardinäle ins Feld schickt oder defensiv mit zwei Narren agiert oder eine gemischte Variante wählt", sagt Volker Bruns. Das bedeutet aber auch: Zwei seiner neu eingeführten Figuren bleiben also immer unbeteiligt am Rand stehen.

(domi)
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