Erkrath Der Jazz Sommer ist eröffnet

Erkrath · Rund 500 Fans lassen sich die Original Dixie Friends Krombach bei ihrem Auftritt im Lokschuppen nicht entgehen. Einige Gäste stört allerdings das laute Gemurmel während des Konzerts und genießen den Jazz lieber vor der Tür.

 Dieter Brauckhoff spielt bei den "Original Dixie Friends" Klarinette. Als Eisenbahnfan fühlt er sich am Ziegeleiweg besonders wohl.

Dieter Brauckhoff spielt bei den "Original Dixie Friends" Klarinette. Als Eisenbahnfan fühlt er sich am Ziegeleiweg besonders wohl.

Foto: Dietrich Janicki

Mit den "Original Dixie Friends Krombach" startete der Erkrather Jazzsommer gestern in seine 14. Runde. Die Sonntage stehen im Hochdahler Lokschuppen nun wieder ganz im Zeichen des New-Orleans-Jazz. Jacky Müller, von Beginn an Initiator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe, legt Wert auf diese klassische, ursprüngliche Richtung des Jazz. "Wir sind unserem Stil immer treu geblieben und die Gäste honorieren das", sagte er. "Mit Newcomern sind wir deshalb vorsichtig, wir stellen gewisse Anforderungen an unsere Künstler."

Interessiertes Fachpublikum

24 Bands traten im Rahmen des Jazzsommers bereits bei 40 Vorstellungen im Lokschuppen auf. Dass das Publikum zu einem großen Teil bei "50 plus" anzusiedeln ist, sieht Jacky Müller nicht als Problem. "Es ist nun mal die Musik dieser Generation und so lange das Feeling stimmt, haben alle Spaß." An Fans mangelt es der überwiegend von Afroamerikanern hervorgebrachten Musikrichtung nicht. Rund 500 Gäste besuchten das Lokschuppen-Areal gestern, die Bierbänke waren alle belegt. Unter den Besuchern waren auch die Monheimerin Franziska Haustein und Edelgard Eßer aus Düsseldorf-Vennhausen. Sie lernten die Jazzmusik in ihrer Jugendzeit lieben. "Es ist schön, dass hier der richtige, klassische New-Orleans-Jazz gespielt wird.

Darauf ist Verlass und deshalb kommen wir immer wieder her", erzählten sie. Allerdings empfänden sie es als störend, dass viele der Gäste die Veranstaltung zum Klönen nutzen. "Der Lokschuppen hallt sehr, oft geht die Musik im Ge-murmel unter." Dem pflichtete Monika Hansmann bei. Der Geräuschpegel, den plaudernde Tischnachbarn verursachen, störe sie immens. "Deshalb sitze ich meistens draußen und kann mich so bei den geöffneten Toren ganz auf die Musik konzentrieren." Die Qualität der Band bewertete sie aber als sehr gut. "Ich bin beruflich viel im Ausland unterwegs. Hier kann ich bei wirklich guter Musik etwas entspannen." Dieter Brauckhoff spielt bei den "Original Dixie Friends" Klarinette. Seit 2001 besteht die Band in ihrer heutigen Formation. Nach Erkrath kommt die Gruppe gerne. "Hier fällt uns immer wieder das interessierte Fachpublikum auf", so Brauckhoff. "Man merkt sofort, dass die Menschen wegen unserer Musik kommen und nicht weil das Wetter schön ist oder die Bratwurst so gut schmeckt."

Da Erkrath im Einzugsgebiet der früheren Jazzhochburg Düsseldorf liegt, wird der Jazzsommer neben lokalen Musikfreunden stets von vielen Auswärtigen frequentiert. "Da ist auch die lange Spielzeit kein Problem für uns." Und als großer Eisenbahnfreund ist für Brauckhoff der Lokschuppen darüber hinaus ohnehin die perfekte Kulisse für seine Musik.

(ft)
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