An(ge-)dacht Der eine Leib und die vielen Glieder

Mettmann · Der Apostel Paulus bezog in seinem ersten Brief an die Gemeinde in der griechischen Hafenstadt Korinth das Bild des Leibes zwar auf die junge wachsende Kirche. Abgewandelt auf unsere Zeit gilt das nicht nur für die Kirche, sondern auf unsere Gesellschaft. Ein Leib und viele Glieder heißt auch eine Gesellschaft mit den verschiedenen Wurzeln und den verschiedenen Traditionen.

 Heinz-Otto Langel, Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Maximin Wülfrath.

Heinz-Otto Langel, Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Maximin Wülfrath.

Foto: Dietrich Janicki

Der Gott, der die Welt geschaffen hat Gen (1,1-2,4), ist der Schöpfergott nicht nur für die Juden, Christen und Muslime, sondern für alle Menschen.

Nur wollen wir das?

Legen wir nicht gerne fest wer bei uns leben darf und wer nicht. Nicht, dass wir etwas gegen die anderen haben, sondern sie sind uns mit ihren Traditionen fremd. Angst, dass sich unser gewohntes Lebensumfeld ändert, treibt viele auf die Straße. Wenn wir aber die Menschheit als den Leib Gottes betrachten, stellen wir fest, dass wir auch auf einander angewiesen sind.

Am Sonntag werden unsere Kinder, in der Kirche St. Joseph, dieses Denken nicht nur hören, sondern in einem Spiel auch erleben. Die Gemeinde St. Maximin Wülfrath stellt dann auch, in diesem Bewusstsein, die neue Pastoralstiftung (Stiftung für die Seelsorge) St. Maximin vor. Die Aufgabe dieser Stiftung wird sein, Geld zu sammeln um damit in mittelfristiger Zeit offene Jugendarbeit durch unsere Gemeinde zu ermöglichen.

Offene Jugendarbeit was ist das denn? Solche Fragen habe ich schon in unseren Gremien und Gruppen gehört. Zur traditionelle Jugendarbeit gehören. Messdiener / Ministranten, Pfadfinder und Chöre. Die Gruppen sind zwar in einer gewissen Art offen, aber man muss zu den Gruppenstunden, Proben oder Diensten erscheinen.

Offene Jugendarbeit gibt den Zeitrahmen vor, in denen die jeweiligen Veranstaltungen stattfinden, das Erscheinen ist aber nicht verpflichtend. Das Erscheinen kann aber, bei guter Vorbereitung, von Vorteil sein. Diese Erfahrung habe ich selbst als Jugendlicher in der Jugendarbeit meiner Heimatgemeinde in Köln gemacht. Somit kann man jungen Menschen eine Heimat geben in unserer Stadt. Denn diese Jugendarbeit ist für alle Jugendlichen da, weil wir alle ein Teil des ganzen sind oder, um ,im Bild zu bleiben, ein Glied in der Gesellschaft. Als Christ ein Glied des Leibes Christi.

HEINZ-OTTO LANGEL, PFARRER DER KATHOLISCHEN GEMEINDE ST. MAXIMIN WÜLFRATH

(RP)
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