Mettmann Das Wildgehege soll leben

Düsseldorf · Der Zweckverband Wildgehege Neandertal wird anlässlich des Ausscheidens der Stadt Wuppertal aufgelöst. Der Kreis Mettmann führt den Betrieb weiter mit Wisenten, Auerochsen und Tarpanen.

Natur und Wildtiere im Wildgehege Neandertal
11 Bilder

Natur und Wildtiere im Wildgehege Neandertal

11 Bilder
Foto: Hanna Walter "Wildgehege Neandertal"

Der Zeckverband Wildgehege Neandertal soll zum 31. Dezember aufgelöst werden. Dies wollen die Vertreter der Verbandsmitglieder heue nachmittag auf einer Versammlung im Mettmanner Kreishaus beschließen. Mitglieder des Zweckverbandes sind neben dem Kreis Mettmann die Städte Mettmann, Erkrath, Haan und Düsseldorf.

Anlass für diesen Schritt ist ein Beschluss des Wuppertaler Stadtrates, aus dem Zweckverband auszutreten. Die Stadt kann sich aufgrund ihrer drohenden Überschuldung die Mitgliedschaft schlicht nicht mehr leisten, heißt es in einem Schreiben an den Verbandsgeschäftsführer Volker Freund.

Kommunen zahlen Zuschuss

Die verbleibenden Kommunen wollen eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung abschließen und so den Fortbestand des Wildgeheges sichern. Die Vertragspartner zahlen einen jährlichen Zuschuss von 85 000 Euro, wobei der Kreis Mettmann den Anteil der Wuppertaler übernimmt sowie die Betriebsführung des Wildgeheges. Das Vermögen des Zweckverbandes soll im Gegenzug auf den Kreis Mettmann übertragen werden.

Vorgesehen ist ferner, dass der Naturschutzverein Neandertal die unentgeltliche Nutzung seines Eigentums im Gehege zusichert. Der Naturschutzverein hatte die Anlage vor Jahren gegründet. Aus personellen und organisatorischen Gründen sieht er sich nicht in der Lage, das Gehege zu betreiben. Allerdings sichert der Vorsitzende und Chef des Neanderthal Museums, Gerd-Christian Weniger zu, der Verein wolle sich stärker in die Betreuung des Geheges einbringen.

In der Präambel der Öffentlich-rechtlichen Vereinbarung heißt es, das eiszeitliche Wildgehege sei die "lebendige Fortsetzung"des Neanderthal Museums und zähle zu den herausragenden Kulturgütern der Region. Es ist eine international anerkannte Zuchtstätte des Auerochsen. Zudem werde der Wert des Geheges im Neandertal für Erholungsuchende Wanderer und Spaziergänger gesehen.

Der Kreis soll dafür sorgen, dass der Bevölkerung Tierarten aus dem Lebensraum des Neandertalers präsentiert und artgerecht gehalten werden. Die Zucht des Auerochsen soll fortgeführt und der Gen-Pool dieser hochwertigen Rinderrasse gesichert werden. Mit deutschen und internationalen Zuchstätten soll zusammengearbeitet werden.

Der von den Städten und dem Kreis zu tragende Betriebskostenzuschuss ist bis 2015 festgeschrieben. Der größte Anteil (62 000 Euro) wird für das Personal benötigt, eine Hegemeisterin und Helfer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort