Weihnachs-Shopping in Mettmann Lichtblicke am Nikolauswochenende

Mettmann · Süßwaren und Feinkost gehörten zu den begehrtesten Produkten im lokalen Einzelhandel. Gutscheine sind gefragt. Erwartungen der Einzelhändler sind verhalten.

 Der Absatz von Textilien (hier Kundin Michaela Arndt bei Martina Michalke) war zuletzt eher mau. Dafür boomt der Handel mit Lebensmitteln.

Der Absatz von Textilien (hier Kundin Michaela Arndt bei Martina Michalke) war zuletzt eher mau. Dafür boomt der Handel mit Lebensmitteln.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Traditionell markiert der erste Adventssamstag den Start des Weihnachtsgeschäftes. Allerdings blieb die Kundenfrequenz diesmal hinter den Erwartungen des Handels zurück. Carina Peretzke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Handelsverband Nordrhein-Westfalen, erklärte nach einer Umfrage im Handel, dass etwa 40 Prozent der befragten Geschäfte angaben, die Umsätze hätten gerade einmal 40 Prozent der Frequenz des Vorjahres erreicht.

Den Kundenzuspruch im Kreis Mettmann wertet der Handel als befriedigend. Überall sei der „Black Friday“ beispielsweise stärker frequentiert gewesen als der Samstag. Ob die Rabattschlacht sich letztlich positiv aufs Weihnachtsgeschäft verschieben wird, sei noch nicht zu beurteilen. Die Erwartungen des Handels an das Weihnachtsgeschäft sind nicht so hoch wie im vorigen Jahr. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel durfte sich am zweiten Adventswochenende über gute Umsätze freuen. Gering fielen jedoch die Umsätze und Erwartungen im Textileinzelhandel und einigen weiteren Handelsbranchen aus. Die Umfrage des Handelsverbandes NRW zum Nikolauswochenende verdeutlicht die unterschiedliche Geschäftslage der jeweiligen Branchen. „Der Lebensmitteleinzelhandel sowie der Handel mit Waren, die im aktuellen Cocooning-Trend gefragt sind, verbuchen auch an diesem Wochenende größtenteils steigende Umsätze“, erklärt Jan Kaiser, Geschäftsführer beim Handelsverband NRW. Auf niedrigerem Niveau zum Vorjahresvergleich verbleiben etwa Textilien, Spielwaren, Bücher oder Schmuck, lautet sein Recherche-Ergebnis.

 Das liegt gewiss auch an der Corona-Pandemie. Ob Kunden ihre Weihnachtseinkäufe eher früher erledigen, um dem Gedränge zu entgehen, sei noch nicht absehbar, sagt die Handelssprecherin. Sie rät zum Einkauf unter der Woche und zu den Randzeiten. „Es gibt im Handel keine Hotspots! Die Hygienekonzepte funktionieren, und der Einzelhandel hat für seine Kundinnen und Kunden weiterhin geöffnet“, meint Peretzke.

Die Resonanz bei Mettmanns Geschäftsleuten ist gemischt. Boutiquen werben mit Reduktionen, das Traditionsunternehmen „Spiel & Bahn“ schließt und hat deshalb quasi im Abverkauf viele Schnäppchen, genauso wie „Leder Aktuell“, das sich bereits seit Mai im Räumungsverkauf befindet. Wirklich „zufrieden“ ist Boutiquebetreiberin Gabriela Schäfer bislang, „ich hatte aber auch das gesamte Jahr noch keine Umsatzeinbußen durch Corona“, sagt die Geschäftsinhaberin. Enttäuschend findet die 57-Jährige, „dass es dieses Jahr keine verkaufsoffenen Sonntage vor Weihnachten geben wird.“ Als nicht unerheblich beurteilen die Einzelhändler, dass Lokale geschlossen sind und Weihnachtsmärkte fehlen. Beides beeinträchtigt das Einkaufserlebnis.

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