An(ge)dacht Dankbar für sich selbst sein

Mettmann · Wenn der Herbst kommt, dann werden die vielen Früchte im Garten und auf dem Feld geerntet. Getreide, Obst und Gemüse sind gereift. Was die Natur hervorbringt, sind Gaben für das tägliche Leben, die für Christen ein Geschenk Gottes sind. Ein Grund zum Danken mit einem besonderen Fest – dem Erntedankfest.

Wenn der Herbst kommt, dann werden die vielen Früchte im Garten und auf dem Feld geerntet. Getreide, Obst und Gemüse sind gereift. Was die Natur hervorbringt, sind Gaben für das tägliche Leben, die für Christen ein Geschenk Gottes sind. Ein Grund zum Danken mit einem besonderen Fest — dem Erntedankfest.

Wenn man am Sonntag die Kirche oder das Gemeindehaus betritt, ist der Altar reich geschmückt mit Brot, Äpfel, Birnen, Getreidegarben, Trauben. Viele können in kurzer Zeit einen solchen Tisch füllen und gestalten. Die Witterung täte dem überhaupt keinen Abbruch. Nahrungsmittel sind für uns kein Problem. Ob Flut oder Dürre wir leiden keinen Mangel. In der Vergangenheit haben die Menschen ihn intensiver wahrgenommen: den Zyklus von Saat und Ernte, Hitze und Kälte, Hunger und Überfluss. Eine gute Ernte bedeutete Sicherheit, eine schlechte Ernte nicht selten Leid oder Tod.

Als Noah die Arche verlassen hatte, gab Gott ein Versprechen: Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22) Gottes Gedanke war es, seinen Menschen zu geben, was sie zum Leben brauchen, was ihnen Kraft gibt. Was denken Sie — wo hat Gott Ihnen gegeben, was Sie zum Leben brauchen? Eine Gelegenheit, an der wir darüber nachdenken können, ist das Erntedankfest.

Es ist ein Tag, an dem wir uns bewusst machen, dass wir vieles vorfinden, was wir nicht selbst machen können. Für mich bedeutet das aber auch, dass ich nicht nur dankbar bin für die Gaben der Natur, für Licht und Regen, die Wärme der Sonne und alles Wachsen und Gedeihen, sondern auch für den Kontakt mit anderen Menschen und für Erfahrungen durch die ich selbst im Laufe des Jahres habe wachsen und reifen können. Manchmal fällt es mir leicht dankbar zu sein, manchmal sehe ich nur das, was ich nicht habe. Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute für das danken können, was auf Ihrem Tisch liegt und für das, was Sie sehen, wenn Sie aus dem Fenster blicken oder durch die Straßen gehen. Und ich wünsche Ihnen, dass sie dankbar für sich selbst sein können, für Ihr eigenes Wachsen und Reifen, für etwas, das Sie für sich geerntet haben durch Beziehungen und Freundschaften, vielleicht auch durch Traurigkeiten und Schwierigkeiten. Schon heute können Sie so selbst Erntedankfest mit Gott feiern. Und vielleicht bekommen Sie Lust, Ihren Dank bei einem Gottesdienst mit anderen zu teilen.

Diakonin Doris Treiber, Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl

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