Amtshilfe bei Polizei ersucht Bewohner in Flüchtlingsunterkunft in Mettmann mit Coronavirus infiziert

Mettmann · Die gesamte Unterkunft musste noch in der Nacht unter Quarantäne gestellt und der Infizierte sowie drei Kontaktpersonen isoliert werden. Die Polizei unterstützte dabei die Ordnungskräfte.

Coronavirus in Mettmann: Bewohner von Flüchtslingsunterkunft infiziert
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Bewohner von Flüchtlingsunterkunft mit Coronavirus infiziert

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Foto: Stadt Mettmann/Christoph Petersen

Am Mittwochabend war die Polizei mit zahlreichen Beamten in Mettmann im Einsatz. Sie seien bereits nachmittags per Anruf von der Stadt Mettmann gebeten worden, die kommunale Ordnungsbehörde zu unterstützen. „So hatten wir ausreichend Zeit, Kräfte heranzuziehen und Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen“, wie Ulrich Löhe aus dem Führungsstab mitteilte. Die Stadt habe sich mit einem Amtshilfeersuchen an die Polizei gewandt, weil es in einer Flüchtlingsunterkunft zu einem bestätigten Corona-Erkrankungsfall gekommen sei. Dieser habe laut Polizei „umfangreiche und sofortige Maßnahmen“ erforderlich gemacht.

Laut Polizeimitteilung von Donnerstagnacht handelt es sich bei der betroffenen Unterkunft um ein Gebäude an der Seibelstraße. 88 alleinstehende Männer verschiedener Nationen leben dem Vernehmen nach hier. Bislang sei dort ein Fall bestätigt. Außerdem gebe es noch drei Kontaktpersonen. Der Betroffene sowie die Kontaktpersonen seien noch in der Nacht zu Donnerstag isoliert worden.

„Aufgrund der Begebenheiten vor Ort müssen alle Bewohner der Unterkunft 14 Tage in häusliche Quarantäne gebracht werden“, teilte die Stadt mit. Dies sei ebenfalls noch in der Nacht per Ordnungsverfügung erfolgt. In der Unterkunft habe es Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbäder gegeben. Wo die Betroffenen untergebracht wurden, ist bislang nicht bekannt. Auch über den Gesundheitszustand des Infizierten ist bislang nichts bekannt.

Aus Sicht der Polizei sei der Einsatz, für den Kräfte aus dem gesamten Kreisgebiet sowie Kollegen der Bereitschaft herangezogen wurden, „vollkommen unproblematisch verlaufen“, wie Ulrich Löhe sagt. Die Polizei teilte noch in der Nacht mit, dass sich alle beteiligten Stellen am Donnerstagmorgen zur Lagebesprechung zusammensetzen wollen. Die Stadt Mettmann wolle im Laufe des Tages weitere Informationen bekannt geben. Bereits in der Nacht konnte die Polizei die Präsenz vor Ort verringern, da die Stadt Mettmann eigene Sicherheitskräfte rekrutieren konnte.

Deutschlandweit haben sich die Meldungen über infizierte Bewohner in Flüchtlingsunterkünften zwar vermehrt, in NRW handelt es sich bei dem Fall aus Mettmann um einen der ersten. So wurde noch in Düsseldorf einige Tage zuvor eine Flüchtlingsunterkunft sogar in eine Quarantäne-Station umfunktioniert. Die rund 100 Flüchtlinge in der Einrichtung Blanckertzstraße in Düsseldorf Ludenberg wurden auf freie Plätze in anderen Unterkünften verteilt.

(dtm/von)
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