Virus im Kreis Mettmann Corona: Erster Krankheitsfall in Mettmann

Mettmann · Der Neandertal-Lauf findet nicht statt, in Erkrath fallen Theater und Kabarett aus. Und auch die Aulen Mettmanner sagen jetzt ihre Hauptversammlung wegen Corona ab.

 Hygienefachkraft Boris Ulitzka und Dr. Clemens Stock (Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses Mettmann) stehen vor der Diagnosestelle des Kreises Mettmann, in dem bei Verdachtsfällen Abstriche zum Test auf das Corona-Virus genommen werden.

Hygienefachkraft Boris Ulitzka und Dr. Clemens Stock (Ärztlicher Direktor des Evangelischen Krankenhauses Mettmann) stehen vor der Diagnosestelle des Kreises Mettmann, in dem bei Verdachtsfällen Abstriche zum Test auf das Corona-Virus genommen werden.

Foto: teph/Köhlen, Stephan (teph)

Es gibt den ersten am Corona-Virus Erkrankten in der Stadt Mettmann. Das meldet die Kreisverwaltung. Insgesamt gibt es vier neue Erkrankte. Zu den acht in Erkrath kommt ein weiterer hinzu. Zudem gibt es zwei Erkrankte in Langenfeld und einen in Mettmann. Damit sind im Kreis insgesamt 12 Personen am Virus erkrankt.

Zudem gibt es derzeit sieben begründete Verdachtsfälle – einen in Erkrath, zwei in Haan, zwei in Hilden, einen in Mettmann und einen in Ratingen.

Die Sorge um die wachsende Zahl der Corona-Infektionen beherrscht das öffentliche Leben. Auch in Mettmann werden immer häufiger Veranstaltungen mit Blick auf das Virus abgesagt. Aktuell tut dies die Bürger- und Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“, die ihre für Sonntag, 22. März, geplante Hauptversammlung verschiebt. „Dies geschieht alles aus Vorsichtsgründen und der Eindämmung der Ansteckungsgefahr durch Corona-Viren. Erfahrungsgemäß nehmen zwischen 150 und 200 Mitglieder an unseren Jahreshauptversammlungen teil“, berichtet Anita Schäfer. Darüber hinaus sagt die Gesellschaft Verein zu Mettmann ihre für den 21. März geplante Frühjahrstour nach Arnheim ab. Und auch der Lions-Club als Veranstalter hat sich dazu entschieden, das Benefizkonzert der Bundeswehr am Samstag, 14. März, in der Neandertalhalle abzusagen. Bereits gekaufte Tickets können dort zurück gegeben werden, wo sie gekauft wurden.

Darüber hinaus hat die Stadt Mettmann auch beide für nächste Woche geplanten Theatervorstellungen „Der Zauberlehrling“ und „Der Mörder ist immer der Gärtner!“ in der Neandertalhalle verschoben. Gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.

Auch der Neandertal-Lauf am Sonntag sowie die feierliche Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags zwischen Mettmann und Gorazde am Samstag waren schon abgesagt worden. In diesem Zusammenhang haben wir Gorazde versehentlich in die Slowakei verortet, tatsächlich aber es ist eine Stadt in Bosnien-Herzegowina.

Sowohl das in Erkrath für Mittwochabend angesetzte Theaterstück „4000 Tage“ als auch der ausverkaufte Kabarettabend mit Sebastian Pufpaff am Freitag werden ebenfalls nicht stattfinden. „Bei diesen Veranstaltungen herrscht besonders im Foyer ein starkes Gedränge ohne Möglichkeit zum Abstandhalten. Auch der Sitzabstand im Saal ist relativ eng. Die Erstattung der Kosten regelt die Kulturabteilung“, teilt Stadtsprecher Thomas Laxa mit.

Wie Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises, berichtet, erreichen die Ordnungsämter der kreisangehörigen Städte und auch das Kreisgesundheitsamt „zahlreiche Anfragen hinsichtlich der Durchführung oder Absage geplanter Veranstaltungen“. Auch im Kreis Mettmann gilt: Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern müssen laut Landesgesundheitsministerium abgesagt werden. „Bei Veranstaltungen mit weniger als 1000 erwarteten Besuchern ist wie bisher eine individuelle Einschätzung erforderlich, ob und welche Infektionsschutzmaßnahmen zu ergreifen sind“, heißt es vom Kreis. Um privaten Veranstaltern, Einrichtungen, Gruppen und Vereinen eine Hilfestellung an die Hand zu geben, rät der Kreis dazu, zur Entscheidung die Checkliste des Robert-Koch-Instituts (RKI) heranzuziehen (siehe Infokasten). Wichtige Kriterien seien demnach die Zusammensetzung der Teilnehmer, Art und Typ der Veranstaltung sowie Möglichkeiten der Kontrolle im Falle eines Krankheitsausbruches.

In Mettmann gibt es (Stand Mittwochnachmittag) einen bestätigten Krankheitsfall und einen Verdachtsfall. An Mettmanns Schulen wird die Lage zurzeit aufmerksam beobachtet. Veranstaltungen wurden bislang jedoch noch nicht abgesagt, wie eine kleine Umfrage unserer Redaktion ergab.

„Momentan stehen keine Klassenfahrten an. Was die Planung für die Sommermonate angeht, werden wir abwarten, wie die Situation bis dahin ist. Großveranstaltungen sind derzeit nicht geplant“, berichtet Carsten Wallner, Leiter der Carl-Fuhlrott-Realschule. Und auch Horst Knoblich, Leiter des Konrad-Heresbach-Gymnasiums, berichtet auf Nachfrage: „Aktuell ist noch nichts abgesagt. Die Beratungen laufen.“

Auch am Heinrich-Heine-Gymnasium gab es bislang keine Einschränkungen. „In der letzten Woche fand die jährliche Skifreizeit aller unserer Siebtklässler statt – die Fahrt war ein voller Erfolg“, berichtet Schulleiter Hanno Grannemann. Ende März sollte allerdings der Frankreich-Austausch stattfinden, „die französischen Schüler sollten bei uns zu Besuch sein“, sagt Grannemann. Dies sei aber von französischer Seite aus abgesagt worden. „Wir bemühen uns um einen Ersatztermin und darum, den Franzosen zeitnah einen Besuch noch vor den Sommerferien bei uns zu ermöglichen“, erläutert der Schulleiter.

Nach derzeitigem Stand würden außerdem die vom Heinrich-Heine-Gymnasium geplanten Schulfahrten nach Sorrent, Malaga und England im Mai stattfinden. „Wir behalten allerdings die Entwicklung im Auge und müssen letztlich tagesaktuell entscheiden“, betont Grannemann.

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