Wirtschaft im Kreis Mettmann Corona-Krise zwingt zu Personalabbau

Mettmann · Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage offenbart eine schlechte Stimmung der Unternehmer. Viele legen Investitionspläne auf Eis und denken über die Reduzierung ihres Personalstamms nach.

 In der Mettmanner Gießerei Fondium werden Teile für die Automobilproduktion gefertigt. Auch sie ist von den Folgen der Krise betroffen.

In der Mettmanner Gießerei Fondium werden Teile für die Automobilproduktion gefertigt. Auch sie ist von den Folgen der Krise betroffen.

Foto: Georg Fischer

Die Corona-Krise hat auch die Wirtschaft im Kreis Mettmann kalt erwischt: Laut Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer unter ihren Mitgliedsbetrieben befürchtet fast jeder zweite Unternehmer in den kommenden zwölf Monaten einen weiteren Rückgang von Umsatz und Gewinn.

Welche Folgen hat das? Noch kann Kurzarbeit die Folgen abfedern, aber 33 Prozent aller antwortenden Unternehmen tragen sich mit dem Gedanken, Personal abbauen zu wollen. In der Industrie beabsichtigen dies sogar 47 und bei den Lieferanten 57 Prozent. Das heißt, die Spitze der Arbeitslosenzahlen ist auch im Kreis Mettmann noch lange nicht erreicht.

Wer wurde befragt? An der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Düsseldorf für den Kreis Mettmann haben sich in den ersten beiden Juniwochen gut 180 Unternehmen mit zusammen rund 15.000 Beschäftigten beteiligt. Insgesamt beurteilt die Wirtschaft ihre Geschäftslage als schlecht: Fast jeder zweite Betrieb ist derzeit unzufrieden.

Welche Branche ist besonders betroffen? Mehr als 70 Prozent der Zulieferindustrie berichten von einer schlechten Lage. Ihre Auslastung ist unter die 60 Prozent-Marke gerutscht. Dagegen ist die Situation der Investitionsgüterproduzenten derzeit noch ausgeglichen. Die Logistikbranche profitiert zwar vom Online-Boom, leidet aber unter gesunkenen Frachtaufkommen sowie der eingeschränkten Personenbeförderung. Die Auslastung von Maschinen und Ausrüstungen der produzierenden Betriebe ist hingegen auf weniger als zwei Drittel eingebrochen. Selbst das Baugewerbe musste einen merklichen Rückgang auf nur noch 77 Prozent hinnehmen.

Wie sind die Zukunftsaussichten? Viele Unternehmer stellen Investitionen zurück. Das hat Auswirkungen auch auf die zukünftige Wirtschaftskraft, denn damit werden Expansionen, Verbesserungen der Produktivität und geplante Einstellungen von Mitarbeitern auf Eis gelegt. 39 Prozent der befragten Unternehmer haben geantwortet, dass sie ihre Budgets für Inlandsinvestitonen körzen wollen. In der Industrie sind es sogar 48 Prozent. Die Hälfte aller Betriebe hat ihre Investitionsbudgets für die kommenden zwölf Monate bereits gesenkt. Nur ein Drittel der befragten Unternehmer will seinen finanziellen Aufwand so aufrecht erhalten, wie er vor der Corona-Krise war. Nur zwölf Prozent wollen während der Corona-Krise stärker als zuvor an ihrem Standort im Kreis Mettmann investieren.

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