Wülfrath Clees: Stadt Wülfrath schaltet den Markt aus

Düsseldorf · Der Wülfrather Unternehmer Uwe Clees ist wieder einmal sauer auf seine Stadt. Anlass ist der Beschluss des Rates, in nicht öffentlicher Sitzung mehrheitlich gefasst, die ehemalige Schule Oberdüssel für 210 000 Euro an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) zu verkaufen. Ende September hatte er ein von 80 000 auf 180 000 Euro verbessertes Angebot für die Immobilie gemacht. „Seitdem habe ich von der Stadt nichts mehr gehört und nun dieser Beschluss“, sagte Uwe Clees gestern Es sieht die gesetzlich verankerten Vergaberichtlinien grob missachtet. So würden Interessen von Investoren unterlaufen.

Milchmädchenrechnung

„Der Höchstpreis wird auf dem Markt erzielt. Aber hier wird der Markt ausgeschaltet“, empört sich Clees. Die von Verwaltung und SPD vertretene Meinung, beim Verkauf an die städtische Tochter GWG bleibe der Ertrag aus der Vermarktung im Konzern Stadt-Holding ist für den Investor eine Milchmädchenrechnung. „Von der linken Tasche in die rechte Tasche – und der Kämmerer sieht kein Geld.“

Aber Uwe Clees lässt nicht locker und kündigte gestern an, sofort ein neues Angebot über 250 000 Euro bei der Stadt vorzulegen. „Und das muss nicht das letzte Angebot sein“, fügte er hinzu. Sein Unternehmen habe Entwicklungsideen für die Immobilie. Es sei unternehmerisch völlig normal, sich mit Angebotspreisen nach dem Markt zu richten. In seinem Haus werde spitz gerechnet und solange nachgelegt, wie sich das Geschäft unterm Strich lohne. „Aber hier wird der Wettbewerb verhindert.“ Das will sich Clees nicht gefallen lassen und nötigenfalls die Kreisaufsicht und Anwälte einschalten.

„Noch ist kein Kaufvertrag unterschrieben“, sagte Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorff, als sie von der RP von dem neuen Clees-Angebot hörte. „Die Stadt wird sich damit auseinandersetzen. Wenn es ein attraktives Angebot ist, muss sich der Rat damit beschäftigen“, kündigte sie an.

(RP)
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