Serie Glaubensgemeinschaften (6) Christliche Versammlung mit missionarischem Eifer

Mettmann · Lehre, Leben und Gemeindepraxis stützen sich auf Gottes Wort. Frauen sollen sich in der Gemeinde unterordnen.

In ihren Anfängen trafen sie sich am heimischen Herd als so genannte Stubenversammlungen. Einer der ersten von ihnen genutzten Säle lag dort, wo später die Schreinerei Birkenkamp war. Das alles ist lange her, seit 1975 hat die Christliche Versammlung Am Königshof ihr Zuhause.

Was die Männer und Frauen, die ihr angehören, eint, ist die "wörtliche Inanspruchnahme der Schrift", wie Reinhard Bleckmann und Klaus Velleuer erklären. Die Bibel ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt. "Wir sind aktive Christen. Christus hat meine Sünden getragen - und er ist mein Chef", führt Reinhard Bleckmann den Gedanken modern formuliert aus. Und Klaus Velleuer ergänzt: "Wir sind keine Organisation als Gemeinde, sondern ein Organismus.

Eine lebendige Verbindung, bei der einer für den anderen da ist." Das impliziert niedrige hierarchische Strukturen. "Es gibt verantwortliche Brüder, die sich regelmäßig treffen und in unterschiedlichen Funktionen Aufgaben der Gemeinde wahrnehmen." Weil Jesus Christus der Chef ist, braucht es keinen fest angestellten Pfarrer. "Er leitet uns." Die Ansprachen werden von unterschiedlichen Mitgliedern des Predigerdiensts gehalten. Dass diese Aufgabe ausschließlich Männern vorbehalten ist, fußt auf einem Wort des Apostel Paulus: "Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt", heißt es im ersten Brief an die Korinther (1 Kor 14, 33b-36) "Das hat nichts mit Wertigkeit zu tun, sondern lediglich mit der Aufgabenverteilung." Für die sonntäglichen Gottesdienste, gefeiert im Versammlungsraum ohne Kreuz, gibt es verschiedene Themen, das Spektrum reicht von Anwendungspredigten bis zu Sachinformationen.

"Projektbezogen arbeiten wir auch mit anderen Gemeinden zusammen", Ende April gab es zum Beispiel eine bundesweite Konferenz zu biblischen Fragen.

Aber auch Abgrenzungen sehen sie deutlich, der Kreuzestod Jesu wird von den Moslems so nicht gesehen, "da gibt es keine Gemeinsamkeit". Allah sei ein ferner Gott, wohingegen der, der Jesus Christus als Herrn anerkennt, ewiges Leben gewinnt. "Das ist eine Vater-Sohn-Beziehung, Gott gibt einfach so, er bietet das ewige Leben." Zu den Glaubensgrundsätzen zählen neben der Menschwerdung Jesu die Jungfrauengeburt sowie die Wunder der Bibel. Mittwochs kommen die Gemeindeglieder zu Bibelgespräch und Gebet zusammen. Für Kinder gibt es Bibelunterricht, Jungscharen und Kinderstunden. Aufzwingen wollen die Mitglieder der Christlichen Versammlung niemandem ihre Überzeugung, "wir wollen deutlich machen und missionieren".

Auch Missionare in Übersee werden finanziell unterstützt. Ebenso wie die Christliche Versammlung für die Bürger der Stadt da sein will. In der eigenen christlichen Bücherstube gibt es entsprechende Lektüre, die die Gottsuche erleichtert und erhellt.

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