Ein Sozialdemokrat in Mettmann Christian Denstorff ist ein kritischer Genosse geblieben

Mettmann   · Der ehemalige Vorsitzende der SPD-Fraktion Mettmann beleuchtet heute in Vorträgen das Leben bekannter Sozialdemokraten.

 Christian Denstorff hält heute einen Vortrag über Friedrich Ebert.

Christian Denstorff hält heute einen Vortrag über Friedrich Ebert.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Am heutigen Montag, 21. Januar, hält Christian Denstorff,  der ehemalige Vorsitzende der SPD Fraktion im Rat der Stadt Mettmann, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Mettmann einen Vortrag über Friedrich Ebert, den früheren Vorsitzenden der SPD und späteren Reichspräsidenten.

Was treibt einen Mann an, sich nach seiner Pensionierung nicht auf Haus und Garten zu konzentrieren oder zu reisen, sondern sich in die Historie zu vertiefen? Das frühere Ratsmitglied erklärt dieses besondere Interesse an politischen Ereignissen, die er in seiner Jugend erlebt hat. Geboren in Ballenstedt/Harz auf ostdeutschem Gebiet musste er als Sechsjähriger Auswirkungen des 17. Juni 1953 mit ansehen, dass durch sein Heimatstädtchen 1500 amerikanische Panzer Richtung Berlin rollten und die ganze Situation  Angst und Schrecken verbreitete.

1957 verließ die Familie die DDR, was zu der Zeit noch einigermaßen problemlos war und ließ sich in Westberlin nieder. Dort erlebte Christian Denstorff sein zweites prägendes Politikum: den Bau der Berliner Mauer im Jahre 1961.

Einige Jahre später: Christian Denstorff studierte an der Pädagogischen Hochschule in Bonn und zählt sich zumindest im Rückblick auch zu den 68ern. Nicht zu den Chaoten und radikalen Revoluzzern, das liegt ihm fern, dazu ist er zu bürgerlich, wohl aber getrieben vom Protest gegen die vermieften 50er Jahre. Gegen Schlips und Kragen zur Schulentlassung.

Auch wenn er sich als Student im SHB, dem Studentischen Hochschul Bund engagierte, dauerte es doch noch lange, bis er sich, mittlerweile mit Frau und drei Kindern in Mettmann beheimatet, entschloss, der SPD beizutreten. Doch nicht nur als zahlendes Mitglied, sondern verbunden mit dem Eintritt in die Kommunalpolitik.  Mehr als zehn Jahre war Silvia Böhm  Mitglied der SPD-Fraktion, die Christian Denstorff als Vorsitzender führte. Sie schätzt ihn ungemein, holt sich noch heute Rat bei ihm und schildert ihn als gebildet, intelligent und integer.

Seine berufliche Karriere begann in  Vohwinkel als Lehrer an einer Hauptschule, - beendet hat er diese als Regierungsschul-Direktor  des staatlichen Prüfungsamtes für die 1. Staatsprüfung. Und das Ende der Karriere war im Jahr 2009, da wurde er pensioniert. Seitdem liest, studiert, recherchiert Christian Denstorff über das Leben berühmter Politiker seiner Parte. Ganz privat ist Christian Denstorff hauptsächlich sportlich unterwegs. Und Reisen? Die führen besonders gerne nach bella Italia, von Nord nach Süd wird dieses geliebte Land erkundet. Ohne Reiseleiter und große Gruppen.

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