Mettmann CDU will moderneres Jugendprogramm

Mettmann · Das Programm im Mehrgenerationenhaus soll auf den Prüfstand. Viele Angebote seien nicht mehr zeitgemäß.

 Adgar Hilgendorf baute mit Elias, Robin und Kim (v.l.) beim Aktionstag für Jungen "Cajons" zum Trommeln.

Adgar Hilgendorf baute mit Elias, Robin und Kim (v.l.) beim Aktionstag für Jungen "Cajons" zum Trommeln.

Foto: Janicki

Die Mettmanner CDU-Fraktion ist unzufrieden mit dem Programm im Mehrgenerationenhaus, auch Haus der Jugend genannt. Die Angebote für Jugendliche, so Heidi Hein Kircher (CDU), müssten auf den Prüfstand, moderner und kreativer sein und dem Bedürfnis der Kids angepasst werden. Ob Altbewährtes noch eine Relevanz habe, müsse untersucht werden.

"Das Freizeitverhalten hat sich verändert", sagt Gabi Hruschka (CDU). "Die Kinder und Jugendlichen wollen mehr Events, sie kommen später aus der Schule und planen ihren Tag anders." Hein-Kircher stellt sich "Leuchtturm-Projekte" vor und will weg vom bisherigen Programm. Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür sieht das anders: Es gebe einen Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Mettmann, den alle Fraktionen beschlossen hätten.

Mit dem Angebot im Jugendhaus sollen bewusst alle Jugendliche in der Stadt angesprochen werden, auch diejenigen, die auf ein unterstützendes Angebot angewiesen seien, meint die SPD. "Leuchtturmprojekte hieße das Angebot zu reduzieren", so die SPD.

Die Verwaltung habe lediglich den Auftrag gehabt, den Jugendhilfeausschuss regelmäßig über die stattgefundenen Aktivitäten zu informieren. Eine perspektivische Jahresplanung sei nicht gewünscht worden. "Wenn die CDU etwas anderes will, muss sie das auch sagen". Hinterthür hat den Eindruck, dass das Angebot im Mehrgenerationenhaus gekappt werden soll.

Nachdem der Bund sich plötzlich aus der Förderung des Mettmanner Mehrgenerationenhaus mit 40 000 Euro jährlich verabschiedet hat, musste die Stadt ihr Angebot aufgrund des fehlenden Zuschusses reduzieren. Allein 345 000 Euro müssen in den Brandschutz des Gebäudes gesteckt werden, das in den 70er Jahren gebaut wurde. "Der Brandschutz wird aber nicht nur im Haus der Jugend verbessert, sondern in allen städtischen Gebäuden", sagt Hinterthür.

Die CDU hat die Verwaltung aufgefordert, ein Konzept zu erstellen. Denkbar, so die Union, sei die Einrichtung einer Nachmittagsbetreuung für Kinder der katholischen Grundschule. Auch Vereine könnten das Haus nutzen. Mittlerweile hat sich ein Arbeitskreis gebildet, in dem alle Fraktionen und die Verwaltung vertreten sind. Die Ergebnisse der ersten Sitzung sind: das Haus soll erhalten bleiben und nicht verkauft werden, die Kinder und Jugendarbeit gestärkt werden, die Cafeteria weiter existieren. Außerdem soll das Haus auch Vereinen zur Verfügung stehen und betriebswirtschaftlich besser geführt werden.

Im Februar will die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss ein neues Konzept für die Arbeit im Haus der Jugend vorlegen.

(RP/rl/ila)
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