Mettmann CDU fordert freie Zufahrt zu Tiefgaragen

Mettmann · Die Politik diskutiert den Verkehrsentwicklungsplan in der nächsten Ausschuss-Sitzung am 15. November.

 Der Querschnitt der Schwarzbachstraße wird reduziert. Autos sollen nicht mehr am Jubi vorbei fahren.

Der Querschnitt der Schwarzbachstraße wird reduziert. Autos sollen nicht mehr am Jubi vorbei fahren.

Foto: dj

In der nächsten Planungsausschuss-Sitzung (15.11., 17 Uhr, Rathaus Mettmann, Sitzungssaal) geht es mal wieder um den Verkehrsentwicklungsplan. Die Fraktionen im Rat sollten ihre Stellungnahmen zu der Expertise abgeben. Lediglich CDU, SPD und Piraten/Linke haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Um es vorweg zu nehmen: Die Alternativ- und Verbesserungsvorschläge sind nicht gerade neu und stoßen nicht auf große Zustimmung der Verwaltung. Beispiel CDU: Die Christdemokraten bleiben bei ihrem Antrag, dass beide Tiefgaragen (Kreissparkasse und Neanderthalpassage) aus beiden Richtungen angefahren werden können. Hinzu soll Tempo 30 auf der Breite Straße, Johannes-Flintrop-Straße und Schwarzbachstraße gelten. Die CDU fordert eine konkrete Fallberechnung dieser Variante.

Die Verwaltung hat nach wie vor Bauchschmerzen hinsichtlich dieses Antrages. Der Grund: Es lasse sich nicht berechnen, wer tatsächlich die Tiefgaragen anfährt und wer diese Straßenverbindung als Abkürzung nutzt - man könnte auch sagen missbraucht -, um von A nach B zu kommen.

Hinzu kommt, so die Verwaltung, dass bei einer freien An- und Abfahrt der Tiefgaragen maximal 1280 Autos und 2560 Fahrten täglich, davon zwei Drittel über den Jubi, erfolgen. Insgesamt geht die Stadt von einer Mehrbelastung von 1700 Autos täglich in der Innenstadt aus. "Nach der Berechnung im Prognose-Nullfall weist die Verkehrsbelastung im Bereich Breite Straße für 2030/35 bereits 4000 Autos pro Tag aus. Dies stellt bereits eine hohe Belastung für den neuen Straßenquerschnitt dar", so die Verwaltung. Kämen dann noch mal 1700 Autos hinzu, wäre es mit der Verkehrsberuhigung wohl vorbei, sagen die Planer.

Die Piraten/Linke machen sich in ihrer Stellungnahme für den Ausbau eines Radwegenetzes stark. Außerdem fordern sie den Bau einer nördlichen Ortsumgehung. Die Verkehrsplanerin hat indes errechnet, dass der Bau einer solchen Straße im Kosten-Nutzen-Verhältnis als unwirtschaftlich zu bewerten sei und somit nicht weiter verfolgt werden sollte. Eine Teilumfahrung (Straße durch die Kirchendelle) sei, so die Planerin, hingegen sinnvoll. Die Piraten fordern außerdem weitere Straßen in der Innenstadt mit Tempo 20 auszulegen. Dies lehnt die Verwaltung ab. Man könne dies verkehrlich nicht begründen.

Die SPD fordert eine bessere Beschilderung, eine Optimierung der Ampelanlagen und eine generelle Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit im gesamten Stadtgebiet. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit sich ein Rechtsabbigeverbot von der Eichstraße zur Düsseldorfer Straße negativ auf den Verkehr in der Oberstraße und Beckershoffstraße (Schleichverkehr) auswirken würde.

Die Stadtverwaltung will die beiden Vorschläge "Nordstraße Tempo 20 statt 50" und "neue Verkehrsführung Eichstraße" in einem gemeinsamen Szenario berechnen und die Ergebnisse in den neuen Verkehrsentwicklungsplan einfließen lassen.

(RP)
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