Wülfrath Carmina Burana - ein Traum

Düsseldorf · Kantor Thomas Gerhold arbeitet an der Aufführung des Werks von Carl Orff. Die Kantoreien von Wülfrath und Velbert sowie das Sinfonie-Orchester Niederberg stemmen die große Aufgabe gemeinsam.

Orffs "Carmina Burana" begeistert durch rhythmische, klangliche, dynamische, melodische Vielfalt. Die auf einer Sammlung mittelalterlicher Gedichte, Liebes- und Trinklieder basierenden Gesänge strotzen vor Lebensfreude. Kantor Thomas Gerhold, der die Carmina mit großer Freude mehrfach im Opernchor Dortmund mitsang, erfüllt sich jetzt mit der Aufführung einen Traum. "Der Zeitpunkt ist ideal. Die Kantorei Wülfrath ist groß genug, wiewohl wir das Stück nicht allein machen können. Es lebt von großem, vollen Klang", sagt er.

Er stemmt das Werk mit Kantorei Velbert, Leitung Frank Schreiber, und Sinfonie-Orchester Niederberg (SON), Leitung Francesco Savignano. Drei Gesangssolisten müssen engagiert werden. Mit ihnen steht und fällt das Stück, so Gerhold. Unter Choreographin Heike Kluth treten zudem zwölf Tänzer auf. "Es wird eine große Herausforderung, alle Elemente zusammen zu bringen", räumt Gerhold ein.

Probenphase beginnt

Vor etwa einem Jahr überlegten Gerhold, Savignano und Schreiber, wie man das Unternehmen logistisch und finanziell bewerkstelligt, wie drei Dirigenten auf zwei Veranstaltungen zu verteilen sind. Jetzt geht es in die Probenphase. Kantorei Velbert und SON haben letzte Woche begonnen. Die Wülfrather – rund 50 Kantorei-Mitglieder und 25 Sänger "von außen" – treffen sich am 1. Februar zur ersten Probe.

Die Kantorei tritt am 14. Februar mit ihrem Programm, "Nacht der Liebe", als Gast in St. Andreas, Düsseldorf, auf und brauchte zuvor noch Auffrischungsproben. Logistik, Absprachen, Planungsraster sind das "A" und "O" in der Kooperation, so Gerhold. "Das ist mit viel Stress verbunden, aber mit positivem Stress." Die Aussprache der mittelhochdeutschen Texte muss bei den getrennt probenden Chören gleich klingen. Die Tempi der drei Gruppierungen müssen aufeinander abgestimmt sein. Die Chöre müssen sich auf unterschiedlichen Stil der Dirigenten einstellen.

Denn "Carmina" besteht aus drei Teilen. Jeder Dirigent übernimmt in jeder der Aufführungen (10. Juli Forum Niederberg, 16. Juli Aula Heiligenhaus) einen, aber jeweils unterschiedlichen, Teil. "Das heißt im Vorfeld auch, dass man sich gut mit der Orchesterarbeit vertraut macht", stellt Gerhold fest. Für die Solisten stehen noch Entscheidungen aus. So steht Thomas Laske, Bariton, nur für 10. Juli zur Verfügung. Für den Sopran gibt es noch zwei Sängerinnen zur Auswahl. Auch über den in ungewöhnlicher Stimmlage singenden Tenor ist noch nichts entschieden.

Kosten: 23 000 Euro

Die Kosten für die Produktion, benötigt werden 23 000 Euro, müssen eingespielt werden. Das Risiko wird durch drei geteilt. Gerhold setzt auf viele Musik begeistert Wülfrather, die beispielsweise zum Forum kommen. "Eine Alternative zu unserer Stadthalle gab es vor Ort leider nicht."

(RP)
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