Mettmann Caritas stellt Spritzen-Automaten auf

Mettmann · Drogenabhängige können in Mettmann wieder sterile Spritzen aus einem Automaten ziehen. Der neue Automat steht fast am alten Standort unterhalb der Seibelspange. Verantwortlich sind die Caritas-Suchthilfe im Kreis Mettmann und die Aidshilfe Köln.

Mittels moderner Touch-Displays können die Drogenabhängigen die Utensilien auswählen. Enthalten sind Spritzen und Pflegesets mit verschieden großen Kanülen zur intravenösen Injektion von Opiaten wie Heroin oder auch zur Injektion von Kokain oder einem Gemisch aus beidem. Alle Sets kosten 50 Cent. Außerdem ist eine Entsorgung der alten Spritzen am Automaten möglich. "Somit ist dafür gesorgt, dass Spritzen ohne Gefahr für andere entsorgt werden können und nicht im Gebüsch oder Mülleimer landen und zu Stichverletzungen führen", sagt Jerome Schneider von der Caritas-Suchthilfe, der den Bestand der Automaten kontrolliert und die gebrauchten Spritzen entsorgt. "Der Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Neuinfektionen mit HIV und Hepatitis C ist hoch", sagt Schneider. Die Automaten leisten einen Beitrag zur Infektionsprävention". Schneider ist Streetworker. Er kennt sich aus im Milieu, kennt die Probleme und ist überzeugt, dass der Gebrauch unsteriler Nadeln und die Gefährdung durch die Nutzung der Spritzenautomaten verringert werden kann. "Saver use" (sicherer Gebrauch) sei ein wichtiger Baustein für Suchtkranke, so der Berater. Ziel sei eine gute Versorgung der Nutzer mit sterilen und kostengünstigen Spritzenutensilien rund um die Uhr. Die Anonymität der Benutzer sei durch den Automaten gewahrt.

(wie)
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