Stadtansichten Friedhelm Kückels Bürgerwille muss stärker berücksichtigt werden

Mettmann · Fragt man Friedhelm Kückels nach kommunalen Zukunftsvisionen, kommt ihm frei nach Heinrich Heine als erstes in den Sinn: "Denk´ ich an Mettmann in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Kam beim Dichter am Ende noch "das Weib, schön wie der Morgen", um sie fortzulächeln, die deutschen Sorgen, so dürfte es beim Aufsichtsratsvorsitzenden der Genossenschaft "VierViertel" wohl etwas länger dauern, bis die Sorgenfalten auf der Stirn verschwinden. "Ich habe Zweifel an der erforderlichen Kompetenz in Teilen des Rats und der Verwaltung", versucht es Kückels gar nicht erst mit Poesie, um der Misere zu entrinnen.

Stattdessen sieht er in besagten Missständen die Ursache dafür, dass in dieser Stadt zu viele Fehlentscheidungen getroffen werden. Dabei müsse man nicht unbedingt konkret werden und von der Verkehrsführung bis hin zur Innenstadtentwicklung irgendetwas auf der Agenda haben, um sich daran abzuarbeiten. Dass so einiges schief läuft, hat aus Sicht von Friedhelm Kückels viel grundlegendere Ursachen. Dazu gehöre ein heruntergewirtschaftetes Miteinander von Rat und Verwaltung ebenso wie ein allzu oft ignorierter Bürgerwille.

Das jedoch könne sich keine Stadt auf Dauer leisten, ohne dass es Verwerfungen gebe. "Bei den Parteien wird jetzt hoffentlich ein Umdenkprozess beginnen", glaubt Kückels, dass das Wahldesaster der gescheiterten Bürgermeisterkandidaten spürbare Konsequenzen nach sich ziehen wird. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung habe die CDU aus seiner Sicht getan, indem sie den Anstoß für die Infoveranstaltung zur Flüchtlingssituation in Mettmann gegeben habe. Dabei weiß er sehr wohl, dass man kaum jeden Bürger überall einbeziehen kann, um Entscheidungsprozesse nicht dauerhaft dem Störfeuer egoistischer Einzelinteressen auszusetzen.

"Wir haben natürlich auch ein Problem mit den Bürgern und dennoch kann es nur heißen: Miteinander sprechen und dann gemeinsam weiter gehen."

(magu)
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