Mettmann Bürgerstiftung gegründet

Düsseldorf · Das Mettmanner Bürgerforum lud zum Fest bei "Frankenheim" ein.Der Vorstand stellte das Projekt "Overhoffsche Höfe" vor. Die Besucher zeigen Interesse am Kulturzentrum.

Viele Mettmanner zeigten beim Gründungsfest der Bürgerstiftung trotz kühler Temperaturen auf dem Jubiläumsplatz Interesse an den Plänen des Bürgerforums. Mit etwa hundert Strichen schon nach der ersten Stunde konnten die Veranstalter zufrieden sein: Anhand der Strichlisten und Spardosen sollen Bürger symbolisch zeigen, dass sie bereit sind, die Arbeit des Bürgerforums grundsätzlich zu unterstützen.

Eine Oase der Ruhe

Mehrfach führte Architekt Manuel Reig Gruppen durch die Overhoffschen Höfe. "Achtet mal auf die Geräusche", riet er. Vom tosenden Verkehrslärm der Flintrop-Straße war bereits wenige Meter hinter der Toreinfahrt fast nichts mehr zu hören, statt dessen Vogelgezwitscher. In der Oase der Ruhe mitten in der Stadt fiel der Blick auf hohe Bäume in frischem Frühlingsgrün. In der heruntergekommenen Halle empfing der Miteigentümer des Geländes Jürgen Amberg die Besucher. Hier könnte einmal eine Theater- und Kulturwerkstatt entstehen. "Als Eigentümer freuen wir uns über die Pläne des Bürgerforums und sind gerne bereit, sie zu unterstützen", so Amberg. "Wir hatten selbst schon Versuche unternommen, das Gelände umzustrukturieren, aber alleine war das nicht zu stemmen."

Die hölzerne Knabenschule von 1822 hat trotz des Verfalls noch ihren Reiz. "Diese Blechgaragen kommen natürlich weg", erklärte der Architekt. Vor dem geistigen Auge entstanden dort Terrassen auf verschiedenen Ebenen, die zum Verweilen bei einem gepflegten Getränk am Mettmanner Bach einladen. Besucher Paul obendrein gefiel die Idee eines Kulturzentrums in Mettmann gut: "Aber das wird nicht billig. Ob das mit der Finanzierung klappen kann?" Dr. Peter Feyen, 1. Vorsitzender des Bürgerforums, ist sicher, dass das Projekt finanzierbar ist. Die wichtigste Voraussetzung sei dafür allerdings die breite Unterstützung der Bevölkerung. "Noch ist es nur eine Idee. Aber sie ist Engagement wert, um mehr Lebensqualität nach Mettmann zu holen", findet Christine Heddrich. Das Projekt Overhoffsche Höfe setzt bei manchem Bürger bereits ein Umdenken in Gang: "Ich habe mich oft über das geärgert, was hier in Mettmann passiert. Jetzt gibt es endlich mal Gelegenheit, um alte Verkrustungen aufzubrechen. Wir müssen mit eigenem Engagement den Glauben an die eigene Stärke wiederzuentdecken", sagte Caro Sieger. Sigrid Petrell lebt seit 32 Jahren in Mettmann: "In dieser Zeit ist vieles eher schlechter geworden. Meine Kinder sind lieber in andere Städte gezogen. Aber immer nur meckern bringt nichts. Man muss selbst etwas tun. Deshalb finde ich die Initiative toll", sagte sie.

(RP)
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