Monheim Orchester fühlt sich von Stadt benachteiligt

Monheim · Die Akkordeonspieler aus Baumberg müssen ihre Probestätte verlassen und wehren sich gegen provisorische Lösungen.

 Das Akkordeon-Orchester Monheim-Baumberg bei einem seiner jüngsten Konzerte. Die Musiker wünschen sich einen Proberaum, den sie nicht in zwei Jahren schon wieder verlassen müssen.

Das Akkordeon-Orchester Monheim-Baumberg bei einem seiner jüngsten Konzerte. Die Musiker wünschen sich einen Proberaum, den sie nicht in zwei Jahren schon wieder verlassen müssen.

Foto: Verein

Die Spieler des Akkordeon-Orchesters Monheim-Baumberg fürchten, künstlerisch obdachlos zu werden. Ende des Monats läuft der Mietvertrag mit der Stadt für die Nutzung der Aula im Förderschulstandort Geschwister-Scholl-Schule als Proberaum ab. Dann endet nämlich auch der Mietvertrag mit der Kreisverwaltung für die Nutzung des Gebäudeteils, in dem die (sonst Hildener) Paul-Maar-Schule untergebracht ist. Wie berichtet, will die Stadt Monheim über ihre Wohnungsbaugesellschaft hier ein neues Wohn-Quartier bauen.

Das Problem ist, dass der Verein wegen der gemeinsamen Proben mit dem Akkordeonorchester Bayer Leverkusen einen Proberaum von mindestens zehn mal zwölf Meter Größe braucht, der nicht mitten in einem Wohngebiet liegt. Und Lagerräume, um Instrumente und die umfangreiche Literatur aufbewahren zu können. "Wir haben dem Verein als Alternative zunächst das Bürgerhaus und Klassenräume angeboten, aber das war alles zu klein", sagt der städtische Gebäudemanager Michael Lobe. Schließlich fiel die Wahl auf eine größere Verkehrsfläche in der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Vor kurzem aber hat die zweite Vorsitzende Anja Eyser dann erfahren, dass gerade dieser Gebäudeteil höchstwahrscheinlich in zwei Jahren den umfassenden Umbau- und Erweiterungsplänen zum Opfer fallen wird. "Wir fühlen uns veräppelt", sagt sie. Der Verein möchte lieber einen Mietvertrag für zehn Jahre abschließen. "Wir wollen nicht nach zwei Jahren wieder umziehen."

Gebäudemanager Lobe sagt, vor zwei Monaten selber noch nicht gewusst zu haben, welches Ergebnis die Machbarkeitsstudie für den Umbau der Gesamtschule haben würde. "Die Schulentwicklung hat ja inzwischen die Siebenzügigkeit festgeschrieben." Er habe in den Mietvertrag sogar den Passus aufnehmen lassen, dass die Stadt dem Verein bei der Suche nach neuen Räumen helfen werde, wenn diese Übergangslösung endet. "Wir versuchen immer zu helfen, obwohl das natürlich eine freiwillige Leistung ist", sagt Lobe. Als der Verein vor 15 Jahren seinen Container in Nähe der Winrich-von-Kniprode-Schule aufgeben musste, weil dort eine neue Siedlung entstand, habe man ihn ja auch in der Aula der Förderschule untergebracht.

Eyser hingegen sieht die Stadt in der Bringschuld und fordert daher eine weitergehende Selbstverpflichtung. Schließlich sorge der Verein seit mehr als 50 Jahren mit Konzerten und Erfolgen bei Wettbewerben dafür, dass der Name Monheims über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wird. "Andere Vereine kriegen Grundstücke - und wir noch nicht mal einen ordentlichen Proberaum."

(RP)
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