Monheim Im Zentrum fehlen Glascontainer

Monheim · Wegen der Baustellen und der zunehmenden Verdichtung fallen immer mehr Standorte weg.

 Glascontainer wie hier an der Niederstraße werden im Monheimer Stadtbild immer seltener. Oft müssen sie Bauprojekten oder Parkplätzen weichen.

Glascontainer wie hier an der Niederstraße werden im Monheimer Stadtbild immer seltener. Oft müssen sie Bauprojekten oder Parkplätzen weichen.

Foto: RALPH MATZERATH

Irmgard Sedlag ist mit ihren 68 Jahren zwar nicht mit Themen wie Umweltschutz und Mülltrennung aufgewachsen, aber ihr ist es sehr wichtig, dass wiederverwertbare Rohstoffe wie Papier und Glas, auch recycelt werden. Deshalb bereitet ihr der fortschreitende Schwund an Glascontainern im Stadtgebiet Probleme. "Früher habe ich mein Altglas in dem Container auf dem Parkplatz vor dem Aufgang zu Bormachers Biergarten entsorgt - aber der ist weg", sagt sie. Da sie sich mit ihrer Rente kein eigenes Auto leisten kann, aber auch nicht mehr gut zu Fuß ist, um entfernter liegende Container anzusteuern, sammelt sie ihr Altglas jetzt in Kisten auf dem Balkon. In regelmäßigen Abständen holt ihr Sohn ihre Glasbestände ab, denn in Langenfeld treffe er "an jeder Straßenecke" auf Container. Es gibt dort mehr als 80 Standorte. "Aber eigentlich würde ich meine Dinge lieber selbstständig erledigen können", sagt die Seniorin. Auch auf dem Internetforum Monheimer Urgesteine hat vergangenen Woche eine Nutzerin einen Hilferuf abgesetzt, nachdem sie festgestellt hatte, dass "durch diverse Baustellen immer mehr Altglascontainer . . . abgebaut wurden." Sie müsse "durch ganz Monheim fahren", um noch eine Abwurfgelegenheit für Weiß-, Grün- und Braunglas zu finden.

Dem stellvertretenden Leiter des Bereichs Straßen, Kanäle, Manfred Hein, ist das Problem nicht neu: Tatsächlich werde es immer schwieriger, in der immer dichter bebauten Innenstadt Container zu platzieren, räumt er ein. "Die Lastwagen des Düsseldorfer Entsorgungsunternehmens Awista müssen den Standort anfahren können und sie dürfen während der Leerung nicht den Verkehr behindern", schildert er das Problem. Besagter Container auf dem Parkplatz unterhalb der Turmstraße habe tatsächlich der Baustelle für die Umgestaltung des Alten Marktes weichen müssen. Ein Ersatzstandort sei an der Zufahrt zum Rheinstadion errichtet worden. "Es ist fraglich, ob wir den Standort an der Turmstraße zurückbekommen, weil der Parkplatz eine weitere Ausfahrt erhalten soll", sagt Hein.

Ein anderer Standort sei an dem privaten Parkplatz Heinestraße weggefallen, seitdem die Stellplätze neuerdings bewirtschaftet werden. Außerdem hat die Stadt einen Standplatz an der Niederstraße aufgeben müssen, nachdem sich die Anwohner massiv über den Lärm beschwert hatten. Ein anderer Platz in der Nähe von "Fritten Franz" steht in der Kritik, weil einige in Mülltrennung unbedarfte Personen dort auch Kartons, Kisten und Tüten entsorgen.

Vorübergehend sei auch der Altglascontainer an der Straße am Wald weggenommen worden, währen dort die Straßenbauarbeiten liefen. "Da kommt aber wieder einer hin", versichert Hein. Dafür sind die Tage des Container-Standortes an dem Aldi-Markt an der Benzstraße (Kielsgraben) gezählt. "Dort hat Swecon neu gebaut, damit ist das Grundstück für uns nicht mehr nutzbar", berichtet Hein. In der Verwaltung werde nun überlegt, auf dem Parkplatz (VHS/Bücherei) gegenüber dem Otto-Hahn-Gymnasium Container aufzustellen. Insgesamt sei die Innenstadtlage schwierig geworden, die Standorte würden immer mehr an die Randbezirke verdrängt.

In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der Standorte in Monheim von 24 um fünf verringert, in Baumberg von 17 auf 14. Dort fiel der Container am Ende des Holzweges und im Bereich der Zufahrt zum heutigen Edekamarkt weg.

(RP)
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