Kritik an Schulausschuss-Beschluss Initiative: Gesamtschule wird benachteiligt
Mettmann · (RP) Mit Freude hat die Bürgerinitiative „Gesamtschule für Mettmann“ im Schulausschuss zur Kenntnis genommen, dass die Verwaltung an dem Zeitpunkt für eine Elternbefragung vor der Sommerpause 2020 festhält.
„Erfreulich ist auch, dass der Fragebogen mit Anpassungen beschlossen wurde und die Verwaltung nun alles weitere für die Befragung vorbereiten kann“, sagt Jan Roth vom Vorstand der Initiative. Dies sei ein wichtiger Schritt für die von den Eltern mitzugestaltende, zukünftige Schullandschaft.
Entgegen der Vorlage der Verwaltung, entgegen der Empfehlung der Bezirksregierung und entgegen der Empfehlungen des beauftragten Beratungsunternehmens Dr. Garbe & Lexis hat der Ausschuss jedoch mit den Stimmen von CDU, FDP und der UBWG beschlossen, das Ergebnis der Elternbefragung nicht hochzurechnen, sofern eine Rücklaufquote beim Fragebogen bei unter 100 Prozent liegt. Auch das Schulministerium NRW empfiehlt eine fiktive volle Wahlbeteiligung durch eine proportionale Hochrechnung vorzunehmen, falls keine hundertprozentige Beteiligung erreicht wird.
Das bedeutet laut Roth: Bei der Befragung müssten 100 Stimmen von Eltern der Drittklässler zugunsten einer Gesamtschule vorliegen, auch wenn nicht alle Eltern abstimmen. „Das kann so nicht fair sein, denn bei der Schulanmeldung werden alle Eltern der betreffenden Kinder eine Schulauswahl treffen müssen. Daher ist nur eine Hochrechnung folgerichtig. Wir sind sehr enttäuscht, dass den Empfehlungen der Experten nicht gefolgt wurde und in Mettmann nun eine unübliche Vorgehensweise gewählt wurde“, unterstreicht Roth.
Dies sei eine bewusste Benachteiligung für die Gesamtschule, die Hürde würde „durch diesen Trick“ erhöht, so Vorstandsmitglied Roth.
Die Bürgerinitiative werde jedoch weiter an ihrem Ziel einer Gesamtschule für Mettmann arbeiten und sich in die Schulentwicklungsplanung einbringen.
