Erkrath Bürgerbus – ein Glücksfall

Erkrath · 25 000 Fahrgäste zählt der Bürgerbus in Erkrath seit eineinhalb Jahren. Das ist ein Erfolg, mit dem der Trägerverein nicht gerechnet hat. Besonders ältere Menschen nutzen das Gefährt.

 Blumen für die Jubiläums-Nutzerinnen des Busses (v.l.): Irmgard Lehbach, Gertrud Becker und Stefanie Hinzberg. Im Hintergrund (v.l.): Winfried Hoffmann, Wolfgang Peter und Helmuth Höhn.

Blumen für die Jubiläums-Nutzerinnen des Busses (v.l.): Irmgard Lehbach, Gertrud Becker und Stefanie Hinzberg. Im Hintergrund (v.l.): Winfried Hoffmann, Wolfgang Peter und Helmuth Höhn.

Foto: Dietrich Janicki

Der Bürgerbus in Alt-Erkrath schwimmt auf einer unerwartet großen Erfolgswelle. Das durfte jetzt gefeiert werden. Am 20. März 2012 waren in eineinhalb Jahren 25 000 Fahrgäste befördert worden. Mit einer solchen Akzeptanz dieses Fahrdienstes durch die Erkrather Bevölkerung hatte niemand gerechnet. Um so froher über den Erfolg sind der Vorsitzende des Bürgerbus-Vereins, Winfried Hoffmann und die 18 ehrenamtlichen Fahrer, darunter zwei Frauen. Auch die Rheinbahn, rechtlich verantwortlich für diesen Fahrdienst, wollte gestern mitfeiern. Drei Fahrgäste wurden aus diesem Anlass vom Bürgerbus-Verein geehrt: der 24 999., die 25 000. und die 25 001..

Ehrenamtliche Fahrer

Über einen Frühlingsstrauß freuten sich Gertrud Becker, Irmgard Lehbach und vor allem auch Stephanie Hinzberg. Sie hat es ihrer neunjährigen Tochter Charlyn zu verdanken, dass ihr die Ehrung zuteil wurde. Denn Charlyn hatte der Mutter empfohlen, sie regelmäßig mit dem Bus von der Schule abzuholen. Und so wurden Mutter und Tochter zu "Vielpendlern".

Damit sind sie nicht allein. Die zum Teil betagten Bewohner der drei Erkrather Hügel – Kalkumer Feld, Rathelbecker Weg und Nordbahnhof – wüssten gar nicht, wie sie ihren Einkauf erledigen könnten, wenn es den Bürgerbus nicht gäbe. Fahrersprecher Wolfgang Peter, ehemals Studienrat des Gymnasiums am Neandertal, weiß von alten Fahrgästen, dass sie auf ihrem Hügel wohnen bleiben wollen, seit es den Bürgerbus gibt. Da oben gibt es keine Geschäfte. Die Selbstversorgung ist kaum zu bewältigen. Das Ergebnis: "Die Bürgerbus-Gäste sind dankbar, die Atmosphäre ist freundlich. Es gibt sogar Trinkgeld", sagt Wolfgang Peter. Das fließt natürlich dem Bürgerbus-Verein zu. Das Fahrgeld in Höhe von 1,50 Euro – egal wieviel Haltestellen man fährt – wird für die Finanzierung des Bürgerbusses verwendet.

Dreimal in der Woche wird getankt, und der Bus muss abbezahlt werden. Die gesetzliche und versicherungstechnische Verantwortung liegt bei der Rheinbahn. Die ehrenamtlichen Fahrer werden dort geschult und regelmäßig auf Fahrtauglichkeit untersucht. Die Rheinbahn weiß immer, welche ehrenamtlichen Fahrer wann fahren. Und Vereins-Kassierer Jens Reuker sorgt für eine korrekte Abrechnung mit der Rheinbahn-Mutter. Helmuth Höhn, Leiter der Abteilung Verkehrswirtschaft bei der Rheinbahn, schwimmt begeistert auf dieser Erfolgswelle. Die Geehrten erhielten Einladungen ins Apollo-Varietétheater sowie freie Fahrt nach Düsseldorf.

(gund)
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