Mettmann Bürger verschönern die Innenstadt

Mettmann · Die Stadt Mettmann besitzt Bundes- und Landesmittel für individuelle Kreativvorschläge von Privatpersonen.

 Bernadette-U. Hekers verziert 2013 den Durchgang von der Oberstadt zum Jubi mit Mettmanner Motiven.

Bernadette-U. Hekers verziert 2013 den Durchgang von der Oberstadt zum Jubi mit Mettmanner Motiven.

Foto: dj-

Die Mettmanner Innenstadt wird in den nächsten Jahren aufgehübscht. Im Frühjahr beginnt die Stadt mit dem Umbau der Freiheitstraße und dem Lavalplatz, es folgen Kleine Mühlenstraße, Mühlenstraße, Breite Straße, Jubi und Oberstadt.

Angebot Begleitend zum Umbau des öffentlichen Raums im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes macht die Stadt den Bewohnern, Grundeigentümern und Einzelhändlern konkrete Angebote, sich an der Aufwertung der Innenstadt zu beteiligen. Aktuell sollen nun neben dem Fassaden- und Hofprogramm gute Ideen für die Innenstadt durch den Verfügungsfonds gefördert werden.

Stadtplaner Rolf Junker vom Planungsbüro Junker und Kruse stellte jetzt Bürgern das Instrument des Verfügungsfonds vor. Bei der Veranstaltung im ev. Gemeindehaus war die Resonanz bescheiden; etwa 15 Bürger ließen sich informieren.

Städtebaufördermittel Ein Verfügungsfonds beinhaltet die Möglichkeit, von privaten Initiativen oder Innenstadtakteuren gesammelte finanzielle Mittel durch die gleiche Summe an Städtebaufördergeldern aufzustocken. Beispiel: Die Kirchtreppe soll überdacht und verschönert werden. Gesamtkosten 10 000 Euro. Eine Initiative zahlt 5000 Euro, die gleiche Summe (5000 Euro) kommt aus dem Verfügungsfond. Es können aber auch kleinere Projekte angemeldet werden. Derzeit befinden sich rund 60 000 Euro im städtischen Verfügungsfond, sagte Ralf Bierbaum vom Planungsamt. Der Fond kann weiter aufgestockt werden.

Beispiele Andreas Mayer vom Planungsbüro Junker und Kruse stellte Beispiele aus anderen Städten vor: In Wülfrath wurden Straßenschilder in historischem Stil installiert, die Weihnachtsbeleuchtung in der Kalkstadt wurde zum Teil mitfinanziert, in Heppenheim stellten Bürger Pflanzkübel auf. Auch hier wurde der öffentliche Anteil durch den Verfügungsfonds finanziert. Doch es gibt noch andere Möglichkeiten, so Mayer: Grünanlagen, Kunst, Beleuchtung, Stelen oder Brunnen. Das Instrument des Verfügungsfonds ist auch für den Bereich der Oberstadt angedacht und soll vorhandene Initiativen stärken. "Der neu gestaltete Ömjang hätte aus Mitteln des Verfügungsfonds mitfinanziert werden können", sagte Ralf Bierbaum.

Antragsstellung Anträge können bis zum Jahr 2017 gestellt werden, sie werden in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet. Die Bearbeitungszeit, so Junker, betrage ein halbes bis zu einem Jahr. Antragsformulare sind im Internet auf der Homepage der Stadt Mettmann zu finden und herunterzuladen.

Entscheidungsgremium Ein Gremium entscheidet über die Projekte und legitimiert die Mittelfreigabe aus dem Verfügungsfond. Das Gremium stimmt die privaten Projekte mit dem Handlungskonzept Innenstadt ab. In dem Gremium sitzen zehn Mitglieder (Einzelhändler, Gastronomen, Anwohner, Unternehmer, Banker und Verwaltungsmitarbeiter).

Hintergrund Mit den Projekten soll das Wir-Gefühl in der Stadt Mettmann gefördert werden, das Stadtbild verbessert und der Einzelhandel gestärkt werden.

Konkret Die Heimatvereinigung Aule Mettmanner möchte das Projekt "Sprechende" Stadt mithilfe des Verfügungsfonds finanzieren. Sprechende Stadt bedeutet: An historischen Gebäude hängen Infotafeln, die über die Geschichte und die Bedeutung des Hauses aufklären. Me-Impulse will mit Fördermitteln die Weihnachtsbeleuchtung erweitern. Peter Feyen und die Initiative "4/4" wollen die Kirchtreppe verschönern und eventuell überdachen.

(RP)
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