Erkrath Bürger fordern: Büros abreißen

Düsseldorf · Der neu gegründete Verein "Unterfeldhaus-Aktiv" möchte Aldi dazu bringen, die gammeligen Büros am Niermannsweg endlich abzureißen und Rasen einzusäen. Die Gebäude seien ein "Schandfleck" für den Stadtteil.

Der neu gegründete Verein "Unterfeldhaus-Aktiv" möchte Aldi dazu bringen, die gammeligen Büros am Niermannsweg endlich abzureißen und Rasen einzusäen . Die Gebäude seien ein "Schandfleck" für den Stadtteil.

Erst vor wenigen Tagen ist aus der Bürgerinitiative "Unterfeldhaus-Aktiv" ein richtiger eingetragener Verein geworden. Und die Bürger krempeln gleich die Ärmel auf, um in ihrem – wie sie finden von der Politik und Verwaltung oft "vergessenen Stadtteil" – etwas zu tun.

Ganz oben der Agenda steht der desolate Zustand des Aldi-Grundstückes am Niermannsweg. Das nicht mehr genutzte ehemalige Bürogebäude im vorderen Bereich sei zu einem Schandfleck im Ortsbild verkommen, schreiben die Bürger in einem Brief an die zuständige Bereichsleitung des Lebensmitteldiscounters. Es sei "ein ständiger Stein des Anstoßes für Anwohner und Besucher" und darüber hinaus ein abschreckendes Beispiel für ansiedlungswillige Firmen. Der neue Verein ist sich sicher, dass mit dem Gebäude nur negative Werbung für Aldi gemacht werden könnte. Kurz, es müsse dringend etwas geschehen und zwar im Interesse des Stadtteils, aber auch im Interesse des Aldi-Images. "Die Anwohner sind Ihre Kunden", schreiben die Bürger und präsentieren direkt eine zündene Idee: Bis zu einer anderweitigen Vermarktung, wäre die Umgestaltung in eine gepflegte Grünfläche eine akzeptable Lösung. Auf Deutsch: Gebäude einfach abreißen und frischen Rasen einsäen.

Tankstelle wie in Österreich?

Aldi hatte schon vor Wochen im Gespräch mit der Rheinischen Post geäußert, durchaus an einem Verkauf der Immobilie interessiert zu sein. Gerne würde der Lebensmitteldiscounter die Ansiedlung etwa einer Drogeriekette dort sehen. Das ist allerdings unmöglich, weil das Einzelhandelskonzept der Stadt weitere Geschäfte jenseits des Neuenhausplatzes ausschließt, um die dortige Struktur nicht zu gefährden. Aldi hat sich das Grundstück vor zehn Jahren mit dem Gelände gekauft, auf dem heute die von vielen frequentierte Filiale steht.

Im Nachbarland Österreich verkauft Aldi übrigens seit einiger Zeit auch Benzin an eigenen Tankstellen neben den Filialen. Ob so etwas allerdings für Unterfeldhaus in naher oder ferner Zukunft geplant ist – bleibt reine Spekulation.

Aus Agenda 21 entstanden

Angestoßen durch Kritik und Anregungen der Bürger auf Versammlungen der Lokalen Agenda 21 hatten zehn engagierte Unterfeldhauser im Frühjahr vergangenen Jahres die Ärmel hochgekrempelt, um etwas für "ihren vergessenen Stadtteil" zu tun. Für die Pflege des Stadtbildes, für die Verbesserung der Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung, für die Durchführung kultureller Projekte und anderer Aktionen. Ziel war und ist es, den Wohnwert des Stadtteils positiv zu beeinflussen und die Verbundenheit der Bürger mit ihrem Stadtteil zu fördern.

Der Verein ist parteiunabhängig und setzt auf die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, den Politikern, den ansässigen Wirtschaftsunternehmen und natürlich auf die Unterstützung der Bürger. Sie möchten nicht gegen, sondern gemeinsam mit der Stadtverwaltung, den Politikern und nicht zuletzt den hier ansässigen Wirtschaftsunternehmen agieren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort