Erkrath Bündnis für Sonnen-Energie

Erkrath · Eine neue Solaranlage der Stadtwerke Erkrath sorgt auf den Dächern der Mehrfamilienhäuser der Wohnungsbaugenossenschaft an der Mozartstraße für umweltfreundlichen Strom. Weitere Dächer werden gesucht.

 Hans-Erich Hungenberg, Geschäftsführer der Wohnungsbaugenossenschaft, und Gregor Jeken (r.), Chef der Stadtwerke Erkrath, freuen sich über die neue Solaranlage auf den Häusern an der Mozartstraße.

Hans-Erich Hungenberg, Geschäftsführer der Wohnungsbaugenossenschaft, und Gregor Jeken (r.), Chef der Stadtwerke Erkrath, freuen sich über die neue Solaranlage auf den Häusern an der Mozartstraße.

Foto: Stadtwerke

Die Stadtwerke Erkrath setzen auf Solarstrom. Auf den Dächern der Mehrfamilienhäuser an der Mozartstraße produzieren seit Oktober vergangenen Jahres 260 Sonnenpaneele jährlich 52 000 Kilowattstunden Sonnenstrom.

"Damit können 15 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden", sagt Gregor Jeken, Chef der Stadtwerke Erkrath. Um die Bundesvorgaben zu erfüllen und bis 2020 30 Prozent des Strombedarfs mit regenerativen Energien zu decken, müssen die Stadtwerke sich ranhalten. Auf dem Dach des eigenen Verwaltungsgebäudes an der Gruitener Straße sorgt bereits eine Solaranlage für Energie, ebenso auf der Sporthalle des TSV Hochdahl und dann noch auf dem Neanderbad.

Südlage ist wichtig

Weitere Schrägdächer in Südlage werden gesucht. Durchaus denkbar sind Gewerbegebäude oder andere Mehrfamilienhäuser in entsprechender Lage. Wer sein Dach zur Verfügung stellt, bekommt eine kleine Pacht dafür. Allerdings wird vorher ein Wirtschaftsplan von den Stadtwerken erstellt, ob sich die Anlage am entsprechenden Platz überhaupt lohnt. Ein Vertrag und eine Änderung im Grundbuch besiegeln den Vertrag zwischen Stadtwerken und Hausbesitzer. Der Strompreis sinkt in diesem Fall für den Verbraucher leider nicht.

Wer selbst in eine Fotovotaik-Anlage investiert und den Strom ins Netz einspeist, bekommt dafür einen Strompreisnachlass.

Dass die Erkrather Wohnungsbaugenossenschaft an der Mozartstraße mit den Stadtwerken kooperiert, ist für Jeken ein Glücksfall. "170 000 Euro haben wir dort investiert", sagt er. "Alle Beteiligten haben einen Nutzen aus dem Projekt, und vor allem der Umwelt kommt zugute, dass durch diese zusätzliche regenerative Stromgewinnung klimaschädlicher CO2-Ausstoß vermieden wird", sagt Hans-Erich Hungenberg von der WBG.

Damit die Stadtwerke auch weiterhin in erneuerbare Energiequellen investieren können, gibt es den so genannten Naturstromfonds. Der Kunde erklärt sich bereit, auf den verbrauchten Strom einen Zuschlag von 2,2 Cent (netto 1,85 Cent) je Kilowattstunde in den Fonds einzuzahlen. Die Stadtwerke Erkrath fügen je Kilowattstunde, für die ein Kunde den Zuschlag zahlt, noch einmal 4,15 Cent hinzu. So wächst der Naturstromfonds um insgesamt sechs Cent je Kilowattstunde. Für eine vierköpfige Familie sind das im Schnitt 50 Euro Mehrkosten pro Jahr. In Erkrath leisten mittlerweile 150 Bürger diesen Beitrag für eine saubere Umwelt.

Klimafreundliches Aushängeschild der Stadtwerke ist das Neanderbad. Das verfügt nicht nur über eine Solar-Anlage auf dem Dach, sondern auch über ein Blockheizkraftwerk, das mit Biogas betrieben wird, und ist so fast unabhängig von konventionellen Energiequellen. "Wir suchen noch eine Beteiligung an einem Windkraftrad", sagt Christine Ilgner von der Energieberatung. "Das muss nicht unbedingt in Erkrath stehen. Unser Chef hat sich schon viele Windkraftanlagen angesehen. Wir haben bisher noch kein geeignetes Projekt gefunden."

(RP/rl)
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