Erkrath Blick in die Weiten des Universums

Düsseldorf · "Augen auf im All" heißt die neue faszinierende computeranimierte Show im Planetarium in Erkrath. Sie zeigt, wie die vor zwei Tagen ins All geschossenen Weltraumteleskope Herschel und Planck den Kosmos erforschen. Schauspieler weisen den Weg zurück bis Galileo Galilei.

Ein wunderschönes Haus in der Toskana im Jahre 1609. Galileo Galilei ist vor 400 Jahren einer der ersten Menschen, die den Himmel mit einem Teleskop beobachten. Mit seinem selbst gebauten Fernrohr entdeckt er, dass die Oberfläche des Mondes rau und uneben ist und erkennt die vier Monde des Jupiter.

Unsichtbare Galaxien

Mit Galilei beginnt die moderne Teleskop-Astronomie erfahren die Besucher der neuen Show "Augen auf im All", die nun im Planetarium im Bürgerhaus Erkrath zu sehen ist. Eindrucksvoll und mit beinahe dreidimensionaler hochauflösender Technik wird die Lebensgeschichte von Galilei mit Schauspielern an die ganze Kuppel des Erkrather Planetariums projiziert. "Erstmals wurden Teile einer Planetariumshow mit einer Spezial-Fisheye-Kamera und Schauspielern gedreht", sagt Dr. Thomas Presper, Dozent an der Sternwarte. Der Besucher hat das Gefühl, als stünde Galilei direkt vor ihm. Die Technik gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen nur im Erkrather Planetarium. Die Show möchte die moderne Weltraumastronomie verständlich und erlebbar machen. Sie zeigt in 45 spannenden Minuten den Riesenschritt von Galilei bis hin zu den vor zwei Tagen ins Weltraum geschossenen Super-Teleskopen Herschel und Planck. Fast 25 Jahre Entwicklungszeit, 1,8 Milliarden Euro Kosten: Herschel und Planck gehören zu den größten Forschungsprojekten in der Geschichte der europäischen Raumfahrt. Der Satellit Herschel soll das langwellige, für unsere Augen unsichtbare Infrarotlicht ferner Galaxien aufspüren. Herschel hat einen Spiegel von dreieinhalb Metern Durchmesser. Er ist das größte Teleskop, das je ins All geschickt wurde. Damit könnte die Geburt von Sternen und Planeten sichtbar gemacht werden. "Ich rechne mit ähnlichen spektakulären Bildern wie sie schon das berühmte Teleskop Hubble geliefert hat", sagt Dozentin Dr. Natasja Brughmans.

Leben auf dem Mars

Das Teleskop Planck sieht gar bis an die Grenzen des beobachtbaren Weltalls hinaus. Es soll die geheimnisvolle Hintergrundstrahlung erforschen, woran sich die Frage anknüpft: Was steckt eigentlich hinter diesem ältesten Licht des Universums? Was geschah nach dem Urknall? Gibt es Leben auf anderen Planeten?

Doch die Frage nach außerirdischen Lebensformen wird man mit selbst mit den Satelliten-Teleskopen nicht beantworten können. Deshalb wollen die Wissenschaftler auf dem Mars nach Spuren von Leben forschen. Die neue Show zeigt erste Aufnahmen vom Bau des Roboters, der für die Wissenschaftler auf dem Boden Proben entnehmen und auswerten soll.

(RP)
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