Bildung in Mettmann Gesamtschule startet mit sechs Klassen

Mettmann · Noch vor gut zwei Wochen schien es so, als werde die neue Gesamtschule Mettmann Opfer ihres eigenen Erfolgs. Nachdem bereits im ersten Jahrgang sieben Schüler abgelehnt werden müssen, zeichnete sich für den kommenden Jahrgang ein noch größerer Engpass ab. Dieser Engpass wird nun aufgelöst.

 Mit bis zu sechs Anfangsklassen besteht eine Chance, dass die Gesamtschule Mettmann kein Kind ablehnen muss.

Mit bis zu sechs Anfangsklassen besteht eine Chance, dass die Gesamtschule Mettmann kein Kind ablehnen muss.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Gute Nachrichten für die Gesamtschule: Dort dürfen im kommenden Schuljahr 2022/23 bis zu sechs Klassen an den Start gehen. Das hat der Rat am Dienstagabend bei sechs Gegenstimmen aus FDP, Zur Sache Mettmann und AFD und fünf Enthaltungen aus der FDP und Zur Sache! Mettmann entschieden. Zugleich wurde ein vorgezogenes Anmeldeverfahren beschlossen. Wer sein Kind im nächsten Jahr auf die Gesamtschule Mettmann schicken möchte, muss es dort in den Tagen vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2022 anmelden.

Kaum hatte Gesamtschulleiter Matthias Messing am Dienstagabend das Termin-Tool für die Anmeldungen auf der Schulwebseite online gestellt, waren die ersten 15 Termine vergeben. Am Mittwochmittag hatten laut Messing bereits 26 Eltern einen Anmeldetermin reserviert. „Das bestärkt mich einerseits, macht mir andererseits aber auch ein wenig Sorge“, sagt Matthias Messing. Eigentlich sollte durch die nun zusätzlich möglichen Klassen sichergestellt werden, dass kein Kind abgewiesen werden muss.

Zugleich hat die Bezirksregierung Düsseldorf mit ihrer Zustimmung zu der einmaligen „Mehrklassenbildung“ eine Auflage verbunden: Im Lauf des kommenden Jahres muss die Stadt Mettmann die Zügigkeit der Gesamtschule von bislang vierzügig anheben. Mit einem solchen Antrag muss dargelegt werden, ob genug Klassen- und Fachräume vorhanden sind. Dann muss die Bezirksregierung zustimmen.

Dieses Verfahren hatte noch Ende November, im Haupt- und Finanzausschuss dafür gesorgt, dass Schuldezernent Marco Sucic die Erweiterungsmöglichkeiten für die Gesamtschule äußerst skeptisch beurteilt hatte. Bis zur Anmeldung des nächsten Schuljahrgangs Anfang Februar sei nicht genug Zeit, um die Verfahrensschritte abzuarbeiten und die Zustimmung der Bezirksregierung zu erlangen. Nach vernehmlichem Murren aus der Politik waren es die Schulverwaltung und Sucic, die gemeinsam mit den Verantwortlichen der Bezirksregierung den gordischen Knoten durchgeschlagen haben. Dafür gab es Lob von SPD, Grünen, Die Linke – und auch die CDU erkannte den Lösungsansatz an.

Kritische Stimmen gab es aus den Reihen der FDP und von Zur Sache Mettmann. Dabei ging es unter anderem um die Frage, wie viele Schüler mit einer Gymnasialempfehlung im laufenden Schuljahr auf der Gesamtschule begonnen haben. Diese Angabe will Schuldezernent Sucic nachreichen.

Großes Lob gab es auch von der Gruppe der Gesamtschulbefürworter. „Die Verwaltung hat einen richtig guten Job gemacht, genau so stellen wir uns lösungsorientiertes Verwaltungshandeln vor“, betonte Jan Roth als Vorstand der Bürgerinitiative Gesamtschule für Mettmann. Zwar hätte es für diesen Weg formal keines Beschlusses benötigt, dennoch habe Herr Sucic einen Antrag zu diesem beabsichtigten Vorgehen formuliert, der dann mit deutlicher Mehrheit von dem Rat angenommen wurde. So habe der Rat die Verwaltung nochmals deutlich in dem Vorgehen bestätigt und auch das Fundament für eine formelle Zügigkeitserhöhung gelegt.

Felix Spiecker spricht für die Schulpflegschaft der Gesamtschule. Auch die Eltern hatten auf die sich deutlich abzeichnenden Kapazitätsengpässe an der Gesamtschule hingewiesen und zeigen nun entsprechend froh über deren Auflösung an Mettmanns jüngster Schule: „Wir sind erleichtert und danken der Verwaltung und dem Rat, dass wir als Schule im kommenden Jahr mehr Kinder aufnehmen und weniger Kinder abweisen müssen“, so Felix Spiecker.

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