Ausstellung in der Kreispolizeibehörde Der Mensch steht bei Tanja Guntrum im Mittelpunkt

KREIS METTMANN · Noch bis Ende August sind 35 Werke im Artrium der Kreispolizeibehörde am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann zu sehen.

 Ausstellung Tanja Guntrum

Ausstellung Tanja Guntrum

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ihre Bilder sind nicht gegenständlich, aber konkret. Dank klarer Formen lassen sich die Motive intuitiv erfassen, ohne visuelle Hürden. Tanja Guntrum hat es als Autodidaktin weit gebracht. Noch bis Ende August sind 35 ihrer Werke im Atrium der Kreispolizeibehörde am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann zu sehen. Bei der Vernissage  kam die Künstlerin ins Plaudern und verriet einiges über ihre Hintergründe und Mal-Philosophien.

Tanja Guntram machte eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau und war rund 15 Jahre mit eigenem Reisebüro in Berlin selbständig. Als ihr Ehemann eine Stelle in Düsseldorf annahm, zogen sie nach Mettmann. Guntrum wiederentdeckte ihre Liebe zur Kunst und begann, mit Acrylfarben zu experimentieren. Seit 2012 arbeitet sie als frei- und hauptberufliche Malerin.

Der Titel der Ausstellung „Schöne Linien“ ist Programm. Die Bilder sind mal monochrom, mal farbenfroh, aber immer klar strukturiert. Obwohl nicht gegenständlich, drücken sie philosophische Gedanken aus. Der Mensch, seine Entwicklung, sein Leben und Vergehen zieht sich wie ein roter Faden durch Guntrums Werk. Bei „Zwischenwelt“ etwa ist das gut sichtbar. Der Hintergund ist farblich zweigeteilt, ein vergoldetes Stück Treibholz aus dem Rhein schafft die Verbindung. Es spiegele den Weg zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod wider. „Manchmal verlieren wir unseren Weg“, sagt Tanja Guntrum. „Dann findet uns vielleicht jemand und gibt unserem Leben einen neuen Sinn“. So kehren „Totgeglaubte“ strahlend zurück, wie das Treibholz, das mit der Goldfarbe einen neuen Glanz bekommt. „„Ich lese viel und bin ein Mensch, der stark auf Musik reagiert“, sagt Guntrum. So entstünden schnell Formen in ihrem Kopf, die geradezu „davongaloppierten“.

„Ich arbeite oft in Serien“, erklärt Tanja Guntrum den Zyklus „Rising“. In vier hochformatigen Bildern heben sich die Farben Rot, Grün, Blau und Gold empor, wie das Leben vor Millionen Jahren aus dem Ozean. „Ich fand es spannend, einmal einzelne Farben hervorzuheben statt sie in einem Bild zu mixen“. Gleichwohl ist jede Farbe vielschichtig aus anderen Farbtönen zusammengesetzt. Auch der „Feuerskorpion“ ist nicht einfach nur rot, sondern eine Schattierung aus vielen warmen Farbschichten. „Das ist das Nachfolgewerk für ein anderes rotes Bild“, erzählt Tanja Guntrum.

Seit 2016 ist Tanja Guntrum offizieller Partner des Erlebnis-Veranstalters „Jochen Schweizer“. Kunden können Gutscheine für einen Kreativ-Malkurs verschenken. So seien schon Hobbymaler aus Nürnberg und Belgien zu Guntrums Atelier „ars aduvio“ nach Düsseldorf angereist.Tanja Guntrum ist seit 2015 Mitglied der „NeanderartGroup“ und konnte Gründer Ralf Buchholz gewinnen, bei der Vernissage aus seinem neuen Krimi zu lesen. Die Ausstellung ist für Guntrum die erste in den Räumen der Kreisspolizeibehörde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort