Mettmann Biennale mit polnischen Nachbarn

Mettmann · Das Theater-Festival vom 7. Juni bis 7. Juli will die Farbe Rot ins Zentrum rücken.

 Zur Vorbereitung der Neanderland-Biennale 2013 haben die Vertreter des Kreises Gäste aus Polen nach Mettmann eingeladen.

Zur Vorbereitung der Neanderland-Biennale 2013 haben die Vertreter des Kreises Gäste aus Polen nach Mettmann eingeladen.

Foto: Dietrich Janicki

Thematisch soll sich die Neanderland Biennale vom 7. Juni bis 7. Juli 2013 um die leidenschaftlichste aller Farben drehen: Rot. Es ist kein Zufall, dass diese Farbe sowohl in der deutschen als auch der polnischen Flagge vorkommt. Nachdem sich die Veranstalter um Kreiskulturdezernentin Ulrike Haase durch fünf immer erfolgreicher verlaufende Zyklen eines die Kreisgrenzen überschreitenden Rufes erfreuen und auf immer bessere Theatermacher setzen konnten, forderten die Geldgeber des Theaterfestivals, allen voran das Kulturministerium, nun den nächsten Entwicklungsschritt ein. Mit der Ausgabe 2013 erhebt Intendant Uwe Muth den Anspruch, eine internationale Veranstaltung zu präsentieren. Als Partnerland ist Polen auserkoren. Zum einen, weil mit dem Polnischen Institut Düsseldorf ein starker Unterstützer bereitstand. Zum anderen, weil man in der Vergangenheit beste Erfahrungen mit polnischen Produktionen machte. Da ist zum Beispiel das Theater A aus Gleiwitz, erinnert sich Muth: "Das war das erste Mal, dass wir ein polnisches Straßentheater zu Besuch hatten. Die Aufführungen waren immer brechend voll."

Im Januar reiste eine Biennale-Abordnung nach Krakau, um einen Kooperationspartner ausfindig zu machen und stieß dabei auf eine kulturelle Goldader: die seit Jahrzehnten gewachsene polnische Straßentheaterszene. Statt mit einem, kehrte man mit den Namen von gleich vier Ensembles zurück. So wird im kommenden Sommer ein Drittel der Biennale-Aktionen einen polnischen Bezug haben. Als Krönung werden die gemeinschaftlichen Arbeiten auch auf Festivals in Polen zu sehen sein.

Nun steht der vorbereitende Gegenbesuch im Kreis Mettmann an. Mit den Worten "Polen bei uns" hat sich Muth die nächsten arbeitsintensiven Tage in seinem Terminkalender geblockt. Auch Theaterdirektor Jerzy Zon aus Krakau ist mit seiner Truppe KTO, deren 35-jähriges Bestehen in diesem Jahr heftig gefeiert wurde, schon bei einer Biennale dabei gewesen.

Mit einer abendlichen Straßentheaterparade durch Mettmann möchte er am Samstag, 7. Juni, die Biennale durch Trommelklänge eröffnen. Hierfür ruft er alle Interessierten auf, sich bei der Projektleitung unter maike.utke@kreis-mettmann.de zum Mitmachen anzumelden. Einzige Voraussetzung sei ein gewisses Rhythmusgefühl, so Zon: "Ob 50 oder 500 Tänzer teilnehmen werden, davon haben wir noch keine Vorstellung. Wir sind noch auf der Etappe der Ideen."

In Erkrath ist am 30. Juni im Bürgerhaus eine Gemeinschaftsproduktion der Amateurtheater des Kreises geplant. Die schlesische Geschichte "Der Räuber Hotzenplotz" wird am 22. Juni in Wülfrath durch das Theater Varomodi aus Halle an der Saale aufgeführt. Das vollständige Biennale-Programm wird im Frühjahr vorgestellt.

(RP)
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