Mettmann Betreuungsplätze fehlen

Mettmann · Für die Offenen Ganztagsgrundschulen in Mettmann existieren Wartelisten. Die Verwaltung will zwar zwei zusätzliche Gruppen an der Schule Herrenhaus und an der Schule am Neandertal einrichten, doch das reicht nicht.

 Betreuerin Renate Kotschy spielt mit Kindern vor der Ogata Neanderhöhle. Derzeit werden 137 Kinder dort betreut. Die Nachfrage ist enorm: Für das neue Schuljahr benötigen 171 Eltern einen Platz für ihr Kind.

Betreuerin Renate Kotschy spielt mit Kindern vor der Ogata Neanderhöhle. Derzeit werden 137 Kinder dort betreut. Die Nachfrage ist enorm: Für das neue Schuljahr benötigen 171 Eltern einen Platz für ihr Kind.

Foto: Dietrich Janicki

In Mettmann fehlen Betreuungsplätze für Grundschüler. Zwar hat die Stadt vor, jeweils eine zusätzliche Gruppe der Offenen Ganztagsgrundschule (Ogata) mit 25 Plätzen für die Grundschule Herrenhauser Straße sowie für die Grundschule am Neandertal und die Katholische Grundschule (Kooperation) zum 1. August einzurichten, doch das reicht nicht aus. Es existieren Wartelisten an fast allen Ogatas in Mettmann.

Absage vom Träger erhalten

So hat sich beispielsweise eine Mutter, deren Tochter ab dem Sommer auf die Grundschule Astrid-Lindgren gehen wird, bei der RP gemeldet und bereits ein Schreiben an den Bürgermeister geschickt. Da sie berufstätig ist, ist sie auf einen Platz in der Ogata angewiesen. Dieser Platz gewährleistet eine Betreuung bis 16 Uhr sowie in den Schulferien. Am vergangenen Montag hat die Mutter von der Diakonie, dem Träger dieser Betreuung, eine Absage erhalten — ohne eine Alternative oder einen Lösungsvorschlag. "Wenn ich keinen Platz für meine Tochter bekomme, muss ich meinen Beruf aufgeben", sagt sie verbittert. Allein an der Astrid-Lindgren-Schule wurden mehr als 15 Familien mit einer Absage bedacht.

Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür von der Stadtverwaltung Mettmann kennt das Problem. "Das ist für die Eltern eine schwierige Situation", sagt sie. Und: "Wir bemühen uns zu helfen, aber der Bedarf wächst schneller als wir Plätze anbieten können." Die Schwierigkeit bestehe oft darin, zusätzliche Räume für weitere Ogata-Gruppen zu finden. Anbauten seien zu teuer, so Hinterthür.

An der Grundschule am Neandertal wurde für die sechste Gruppe glücklicherweise ein Raum gefunden. Er wurde bislang vom Stadtsportbund genutzt, jetzt aber aufgegeben. Für die Einrichtung des sechsten Gruppenraumes mit Möbeln muss die Stadt 14000 Euro lockermachen. An der Grundschule am Neandertal haben dann 165 Kinder einen Ogata-Platz. "Es ist dennoch davon auszugehen, dass eine Warteliste einzurichten ist", sagt Hinterthür.

Auch an der Grundschule Herrenhaus werden mehr Ogata-Plätze benötigt als vorhanden sind. Derzeit stehen noch fünf Kinder auf der Warteliste. Die Schulleitung hat eine fünfte Gruppe beantragt. Die soll zum neuen Schuljahr in einen Raum einziehen, der bisher für das Personal der Ogata vorbehalten war. Auch dort muss die Stadt 14 000 Euro für neue Möbel ausgeben. Die beiden Betreuungsgruppen an der Otfried-Preußler-Schule an der Erich-Kästner-Schule sind mit 50 Kindern belegt.

Das Problem werde sich in den nächsten Jahren verschärfen, sagt Astrid Hinterthür, auch bei sinkenden Grundschülerzahlen.

(RP/rl)
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