Beratung in Mettmann Caritas hilft Angehörigen von Suchtkranken

Mettmann · Die Caritas bietet ab sofort Sprechzeiten für Angehörige von Suchtkranken oder Suchtgefährdeten an. Die Suchtberatungsstelle im Caritas-Beratungszentrum des katholischen Verbandes in der Kreisstadt Mettmann, Lutterbeckstraße 30, bietet eine regelmäßige Sprechstunde für Menschen, die sich Sorgen und Gedanken um Angehörige oder Nahestehende machen und eine Entwicklung zur Abhängigkeit oder Suchtkrankheit vermuten, an.

 Suchtberatung für Familien: die Beraterinnen Natali Zimny (r.) und Beatrix Neugebauer im Gespräch.

Suchtberatung für Familien: die Beraterinnen Natali Zimny (r.) und Beatrix Neugebauer im Gespräch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Sprechstunde findet jeden ersten Freitag des Monats zwischen 9 Uhr und 11 Uhr statt. Sobald eine Person die Kontrolle über den Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol oder Cannabis verliert, auffällige Essgewohnheiten entwickelt oder der Umgang mit Medien zu viel Zeit einnimmt, ist gesamte Umfeld davon betroffen. Oft gibt es dann Auseinandersetzungen in der Familie oder mit dem Partner. Kinder leiden unter Schuld- und Versagensgefühlen. Freunde machen sich Sorgen und fühlen sich hilflos und Kollegen sind unsicher, wie sie reagieren sollen.

Angehörige, die der Person nahestehen, fühlen sich oft mitverantwortlich für den Zustand des suchtkranken Familienmitglieds, was zu körperlichen und seelischen Belastungen führen kann. Oft isolieren sich Angehörige und stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen zurück. Eltern fühlen sich mitunter überfordert, wenn ihr Kind zum Beispiel durch den Konsum von Cannabis Konzentrationsprobleme entwickelt hat oder durch übermäßigen Medienkonsum in der Schule stark abfällt. Verzweifelt suchen Mütter und Väter dann nach Möglichkeiten, wieder Kontakt zu ihrem Kind zu bekommen und darüber wieder mehr Einfluss zu gewinne. Manchmal leiden Angehörige mehr unter den Auswirkungen einer Suchterkrankung als die Betroffenen selbst, weil sie sich sorgenvolle Gedanken machen.

Die Caritas bietet unter anderem verschiedene Beratungsformen für Suchtkranke Menschen an: Beratung per Mail, Chat, oder in einer Beratungsstelle vor Ort. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, sich in einem Selbsthilfe-Chat des Kreuzbundes mit anderen Betroffenen auszutauschen oder sich einfach über häufig gestellte Fragen und Antworten zu informieren.

Ergänzend dazu bietet die Caritas in Mettmann eine Suchtberatungsstelle für Angehörige, die von der Sucht- und Familientherapeutin Beatrix Neugebauer begleitet wird, an. Die Sprechstunde soll dabei helfen, Angehörige zu entlasten und ihnen neue Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit der betroffenen Person aufzuzeigen.

Interessierte sollten sich telefonisch anmelden unter 02058 78020. Auch außerhalb der Sprechzeit ist die Caritas-Suchthilfe zu üblichen Bürozeiten unter dieser Telefonnummer zur allen Themen rund um die Suchtkrankheit zu erreichen.

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