Mettmann Baureste drohten auf Straße zu stürzen

Mettmann · Im Neandertal entdecken die Eisenbahner Teile einer alten Brücke. In dieser Woche werden neue Schienen verlegt.

Damit hatte Joachim Korn, Geschäftsführer der Regiobahn, nicht gerechnet. Bei der Überprüfung der Strecke entdeckten die Eisenbahner am Bahnhof Neanderthal Reste eines alten Weges, der vom Mettmanner Bachtal zu den Gleisen und dann über eine Stahlbrücke weiter zu den Feldern führte. Die Brücke wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, und ist schon lange abgerissen worden. Aber: Es existiert noch die Stützmauer der Brücken-Rampe. Und die ist im Laufe der Zeit so marode geworden, dass dringend etwas getan werden musste. "Die Steine haben sich gelockert und rollen den Berg herunter. Wir haben zwar an der Talstraße eine Spundwand installieren lassen, doch auf Dauer ist das nicht sicher genug", sagte Korn. Also musste in dieser Woche die ehemalige Stützmauer abgetragen werden. Zusammen mit den Steinen lagert der Lehmboden an der Trasse. Er soll heute abgefahren werden. Insgesamt muss die Regiobahn für die Erdarbeiten und die Entsorgung 200 000 Euro investieren. Um die Rampe abtragen zu können, musste die Strecke gesperrt werden.

Gleichzeitig saniert die Regiobahn in dieser Woche den Streckenabschnitt zwischen Mettmann und Gerresheim. Dort liegen noch Gleise, die aus den 1950er Jahren stammen. "Die sind abgenutzt und müssen ausgetauscht werden", sagt Korn. Auf einer Länge von 1200 Metern werden die 120 Meter langen Schienen verlegt und anschließend zusammengeschweißt. Die Regiobahn benötigt hochwertige Gleise, da nicht nur die Triebwagen über die Strecke fahren, sondern auch die schweren Kalkzüge. Allein 135 000 Euro kosten die neuen Schienen. Einen Teil des Geldes holt sich die Regiobahn von der Stahlindustrie zurück, die den Kalk benötigt, zurück. "Die Züge nutzen ja unsere Trasse."

Die Bäume entlang der Regiobahn verursachen bei Korn Kopfschmerzen. "Ich mag zwar Bäume, doch jedes Jahr müssen wir zahlreiche Bäume aus Sicherheitsgründen fällen. Das kostet immer wieder viel Geld." Die Bäume stehen laut Korn lediglich auf einer 50 Zentimeter tiefen Erdschicht, darunter befindet sich Fels. Korns langfristiges Ziel ist es, dass vier Meter neben der Gleisachse nur kleine Gehölze wachsen und erst nach zehn Metern Bäume stehen.

Am Haltepunkt Mettmann-Stadtwald wechselt die Regiobahn den Gummibelag für die Übergänge aus und ersetzt ihn durch ein Kunststoffgitter. "Bei Regen und Schnee ist der Gummibelag zu glatt. In Erkrath-Nord haben wir bereits Kunststoffmatten verlegt." Ein Schienenschleifzug ist in dieser Woche ebenfalls im Einsatz. Er profiliert die Schienen. Der Effekt: Die Züge fahren leiser über die Gleise. Zusammen mit den Kosten für den Schienenersatzverkehr (Busse) investiert die Regiobahn rund 405 000 Euro in die Strecke, plus 200 000 Euro für den Abbau der Rampe.

(RP)
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