Welche Daten der Mietspiegel liefert Hier sind die Mieten im Kreis Mettmann am höchsten

Serie | Hilden · Der Mietspiegel dient als Grundlage für Mieterhöhungen in Bestandsimmobilien und zeigt dabei auch, wo Mieter am tiefsten in die Tasche greifen müssen und wo sie etwas billiger wegkommen. „Wichtig für die Einordnung sind Baujahr, Lage und Größe der Wohnung“, erklärt Haus und Grund.

Der Mietspiegel greift bei Bestandsimmobilien, erklärt Haus und Grund.

Der Mietspiegel greift bei Bestandsimmobilien, erklärt Haus und Grund.

Foto: dpa-tmn/Markus Scholz

Der Speckgürtel Düsseldorfs ist nicht nur für Hauskäufer teurer als viele anderen Gegenden Nordrhein-Westfalens, auch die Wohnungsmieten sind hier teilweise höher. Die Preise bewegen sich zwischen 9 und 11 Euro pro Quadratmeter kalt. Oft verlangen Vermieter aber auch 12 oder 13 Euro pro Quadratmeter – oder noch mehr. In NRW liegen die Preise unterhalb des Hildener Niveaus.

„Wichtig für die Einordnung sind Baujahr, Lage und Größe der Wohnung. Hinzu kommen noch Ausstattungsmerkmale der Wohnung wie Wärmedämmung, separates Bad, Aufzug, Isolierverglasung, Etagenheizung usw.“, erklärt Andreas Adán vom Hildener Haus- und Grundbesitzerverein.

Zurzeit werde der Mietspiegel von Haus und Grund und dem für Hilden zuständigen Mieterbund Rheinisch-Bergisches Land erstellt. Die aktuellste Version stammt aus November 2021. Der Mietspiegel ist für Vermieter wichtig, wenn sie eine Mieterhöhung planen. „Der Mietspiegel ist bei allen Bestandsmieten bindend, es sei denn der Vermieter kann mindestens drei vergleichbare Wohnungen benennen, bei denen die Miete höher als im Mietspiegel ist. Dann gilt die niedrigste von den dreien. Aber so leicht, gleiche Wohnungen zu finden, über deren Miethöhe Kenntnis besteht, ist es gar nicht. Bei Neuvermietungen gilt der Mietspiegel natürlich nicht“, erklärt Andreas Adán. Den Mietspiegel können Mieter und Vermieter beim Mieterbund oder bei Haus und Grund kaufen.

In diesem Jahr hat sich einiges im Bereich Mietspiegel geändert: Am 1. Juli 2022 ist das neue Mietspiegelrecht in Kraft getreten. Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern müssen jetzt einen Mietspiegel erstellen. Gibt es bisher noch keinen Mietspiegel für eine solche Gemeinde, bleibt den an der Erstellung Beteiligten noch etwas Zeit. Einfache Mietspiegel müssen bis spätestens 1. Januar 2023 erstellt werden. Für qualifizierte Mietspiegel läuft die Frist bis zum 1. Januar 2024. Ein einfacher Mietspiegel ist lediglich eine Übersicht über die ortsüblichen Vergleichsmieten. Ein qualifizierter Mietspiegel hingegen wird nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt und hat eine größere Rechtswirkung. Er kann problemlos als Berechnungsgrundlage für eine Mieterhöhung herangezogen werden und ist im Streitfall gerichtsfest. Mietspiegel sind wie bisher nach zwei Jahren an die Marktentwicklung anzupassen, qualifizierte Mietspiegel sind nach vier Jahren neu zu erstellen.

Die Mieten-Struktur in Hilden lässt es laut Andreas Adán nicht zu, die „Schlossallee“ zu identifizieren, wo die Mieten am höchsten in Hilden sind. Aber es gibt durchaus Gegenden, in denen der Durchschnitt höher liegt als anderswo. „Bei einer mittelgroßen Stadt wie Hilden gibt es eigentlich keine Viertel oder Quartiere, die fast ausschließlich besonders teuer sind, wenngleich einige Mieten sehr hoch sind“, erklärt der Rechtsanwalt. „Wir können sagen, dass der Hildener Süden und alles um das Zentrum herum sehr begehrt ist, während die Industrie- und Mischgebiete im Norden in der Regel günstiger sind.“ Aber natürlich kommt es auch hier auf die Eckdaten an: Wie alt ist die Wohnung, wie ist sie ausgestattet, wie sieht die Energiebilanz aus.

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