Mettmann Bald neue Brücke im Schwarzbachtal

Mettmann · Straßen NRW will noch in diesem Jahr die marode Brücke abreißen. Das Haus bei Nussbaum ist gekauft worden.

 Autofahrer können sich freuen: Die Brücke über den Schwarzbach wird erneuert und die Fahrbahn verbreitert.

Autofahrer können sich freuen: Die Brücke über den Schwarzbach wird erneuert und die Fahrbahn verbreitert.

Foto: Dietrich Janicki

Autofahrer hoffen sehnlich auf den baldigen Ausbau der Landstraße 239 durchs Schwarzbachtal. Noch immer hat sich nichts auf dem meist befahrenen Feldweg im Kreis Mettmann getan. Die Straße ist eng, Autofahrer müssen teilweise im Begegnungsverkehr auf den Seitenstreifen ausweichen. Reifenschäden und abgefahrene Außenspiegel kommen öfter vor.

Wilhelm Höfener, Abteilungsleiter bei Straßen NRW, arbeitet allerdings am Ausbau der Straße. In diesem Jahr soll die marode Brücke über den Schwarzbach abgerissen und durch eine neue Brücke, die etwa 15 Meter ins Tal versetzt wird, erneuert werden. "Wir befinden uns in Abstimmungsgesprächen mit dem Bergisch-Rheinischen-Wasserverband und der Unteren Wasserbehörde", sagte Höfener gestern. Mitte des Jahres wolle man mit dem Bau beginnen. "Das Projekt hat eine große Dringlichkeit.

Denn wenn wir die Brücke sperren müssen, dann fließt überhaupt kein Verkehr mehr durchs Schwarzbachtal."Besonders für die Pendler, die täglich nach Ratingen und Düsseldorf fahren, wäre dies fatal. Höfener will außerdem die Straße auf einer Länge von 150 Metern im Bereich der Brücke verbreitern. Das soll ohne ein großes und zeitaufwendiges Planfeststellungsverfahren laufen, allerdings müssen die Fachbehörden gehört werden, da es sich um einen Eingriff in die Natur und Landschaft handelt. Die Landwirte müssen ebenfalls mitspielen, weil der Hang entlang der Straße abgeflacht werden muss. Die Straße wird dann so aussehen, wie das bereits fertiggestellte Stück hinter der Buschmühle, wo vor drei Jahren der Hang abgerutscht ist.

Nächste Baustelle in diesem Jahr ist der Abriss des Gebäudes an der Schule Nussbaum, das in die Straße hineinragt und zum Engpass führt. "Wir haben Einigung mit dem Eigentümer erzielt und wollen das Haus kaufen, um es abzureißen. "Der Besitzer will ein Gebäude bauen, das nach hinten versetzt liegt. Dafür braucht er eine Baugenehmigung. Er befindet sich in Gesprächen mit dem Kreis und der Stadt Ratingen. Es geht um eine Bauvoranfrage", sagt Höfener. Erst wenn der Besitzer das neue Haus (auch für sein Büro) gebaut hat, könne man das alte Gebäude abreißen.

Geld für den Neubau der Brücke, den Ausbau des kurzen Zwischenstücks der Straße sowie für den Kauf des Hauses finanziert der Landesbetrieb aus seinen vorhandenen Mitteln. "Wir werden das Geld schon zusammenkratzen." Der Endausbau der L239 soll in drei Jahren beginnen. Bis dahin soll das vorgeschriebene Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sein und die Umwelt- und Naturschutzverbände ihre Stellungnahmen abgegeben haben.

Die Straße soll auf 6,50 Meter verbreitert werden, damit sich zwei Rheinbahnbusse begegnen können. Neben der Fahrbahn wird ein 50 Zentimeter breiter Sicherheitsstreifen angelegt, daran schließt sich ein Fußweg an. Schließlich folgt eine 50 Zentimeter breite Bankette. Also: zwei Meter Platz neben der Fahrbahn. Insgesamt rechnet der Abteilungsleiter mit Baukosten in Höhe von fünf Millionen Euro. "Ich gehe davon aus, dass das Land dafür Geld locker macht — und zwar abschnittsweise", sagt Höfener.

(RP)
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