Erkrath Bahnhof Hochdahl: Rampe vorziehen

Erkrath · Der behindertengerechte Ausbau des Bahnhofs Hochdahl wurde verschoben. Dennoch soll der Bahnübergang Hildener Straße geschlossen werden. "Ein Unding", sagt die SPD. Der VRR prüft nun, ob der Bau einer Rampe am Bahnhof vorgezogen werden kann.

 Der Bahnübergang in Hochdahl soll im August diesen Jahres geschlossen werden.

Der Bahnübergang in Hochdahl soll im August diesen Jahres geschlossen werden.

Foto: Dietrich Janicki

Der behindertengerechte Ausbau des Bahnhofs Hochdahl wurde verschoben. Dennoch soll der Bahnübergang Hildener Straße geschlossen werden. "Ein Unding", sagt die SPD. Der VRR prüft nun, ob der Bau einer Rampe am Bahnhof vorgezogen werden kann.

 Behinderte Menschen sowie Frauen und Männer mit Kinderwagen, die die Stufen der Unterführung nicht schaffen, müssen einen weiten Umweg machen.

Behinderte Menschen sowie Frauen und Männer mit Kinderwagen, die die Stufen der Unterführung nicht schaffen, müssen einen weiten Umweg machen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Mit Nachdruck arbeitet die SPD daran, dass der schienengleiche Bahnübergang in Erkrath nicht nicht geschlossen wird, bevor der Bahnhof Hochdahl behindertengerecht ausgebaut wurde. "Behinderte Menschen sowie Frauen und Männer mit Kinderwagen müssten mehr als einen Kilometer einfache Strecke auf ansteigenden und teilweise nicht beleuchteten Wegen zurücklegen, um Sparkasse, Kirche oder Ärzte zu erreichen. Dies kann auch von Ihnen nicht gewollt sein", schreiben Edeltraud Venrooy, stellvertretende Bürgermeistern, und Karin Fink, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte der Stadt Erkrath, an das Landesministerium für Arbeit, Integration und Soziales.

Vorangegangen war eine Mitteilung der Deutschen Bahn zu Beginn des Jahres, dass der behindertengerechte Ausbau des S-Bahn-Haltepunktes Erkrath-Hochdahl sich auf unbestimmte Zeit verschieben würde. Der Grund: Die Fahrzeuge der Linien S5 und S8, die ab Dezember 2014 auch in Erkrath eingesetzt werden sollen, erfordern eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern. Auch die Linie S 68, die ab 2019 verstärkt durch Erkrath fahren soll, braucht eine niedrigere Bahnsteighöhe. Die Bahnsteige in Erkrath sind aber 96 Zentimeter hoch. Deshalb hat der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) seine Finanzierungszusage zur Modernisierung zurückgezogen. Entsprechend musste die Deutsch Bahn AG ihre bereits gestartete Ausschreibung zurücknehmen. Baubeginn sollte ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres sein. Jetzt steht er in den Sternen.

"Es kann nicht sein, dass die jahrzehntelange Planung eines behindertengerechten Bahnübergangs mit Rampe im Zusammenhang mit dem Bau der L 403 n auf einen nicht absehbaren Zeitpunkt verschoben wird und zudem zur Schließung des schienengleichen Bahnübergangs bis spätestens August führt", so Venrooy und Fink. Der VRR hat Verständnis für die Situation der Erkrather. Nach eigenen Aussagen führt er Gespräche mit der "Deutschen Bahn Station und Service AG", ob der Bau der behindertengerechten Rampe am Bahnhof nicht unabhängig von der Modernisierung vorgezogen werden kann. Die Errichtung eines Aufzuges von der Personenunterführung zum Bahnsteig und die Sanierung des Bahnsteigbelages sowie die Bahnsteigverlängerung würden dann später stattfinden. Nach bisherigem Kenntnisstand seien dafür zwei Jahre Vorlaufzeit erforderlich, so der VRR. Zur weiteren Öffnung des schienengleichen Bahnübergangs konnte der VRR gestern nichts sagen. Generell begrüßen die Behindertenverbände sowie ihr Landesbeauftragter den langfristigen barrierefreien, stufenlosen Zugang zu den Fahrzeugen der S-Bahn-Stationen, wie er in Hochdahl durch den niedrigeren Einstieg in die Bahn entstehen sollen.

(RP)
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