Lesung in der Stadtbücherei Literarische Zeitreise durch Deutschland

Mettmann · Der Autor Norbert Bertelsbeck stellt in der Stadtbücherei ein Buch vor, das biografische Züge enthält.

 Norbert Bertelsbeck mit seiner Frau und Co-Autorin Jutta Ramlow.

Norbert Bertelsbeck mit seiner Frau und Co-Autorin Jutta Ramlow.

Foto: Ramlow

Der Buchautor Norbert Bertelsbeck stellt am Donnerstag, 13. September, um 19 Uhr in der Stadtbibliothek gemeinsam mit seiner Frau, Jutta Ramlow, die Co-Autorin ist, eine über seine Mutter verfasste Biographie vor. Bertelsbecks Mutter wurde 1928 in Düdelingen in Luxemburg geboren.

Das unter Pseudonymen erschienene Buch mit dem Titel „Ich habe so viel zu erzählen“ stellt eine Zeitgeschichte „von unten“ dar, das heißt aus Sicht einer Arbeiterfrau in einer politisch bewegten Zeit, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Epoche ging auch mit einer persönlichen Migrationserfahrung der Protagonistin einher: Die Familie kam 1939, über ein Aussiedlerheim in Mettmann, nach Oberhausen ins Ruhrgebiet.

Der Leser erhält einen detaillierten Einblick in die alltäglichen Lebensverhältnisse, die sich sehr von unserer heutigen Lebenswelt unterscheiden und auch so manches Mal zum Schmunzeln anregen. Insbesondere zeigt sich in den plastischen Schilderungen ein unerschütterlicher Optimismus und eine gewisse Leichtigkeit des Erlebens – auch in schwierigen Situationen.

In Form von Interviews mit insgesamt 17 Stunden Bandmaterial, aufgezeichnet am Küchentisch bei wöchentlichen Treffen, wurde die Mutter des Autors von Anfang 2010 bis zum Frühjahr 2011 in systematischer Weise befragt. Um dem Leser eine erste Orientierung zu geben, wurden den Interviewphasen Zusammenfassungen vorangestellt, die die biographischen Äußerungen in einen historischen Zusammenhang einbinden.

Mit dem Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit folgte eine Lebensphase, die einen normalen Alltag schwer möglich machte. In diese Periode fällt auch ein zweijähriger Aufenthalt auf einem Bauernhof im Hunsrück („Pflichtjahr“), der frühe Tod des Vaters, die Evakuierung und die Zeit des Hamsterns.

1948 normalisierte sich das Leben allmählich wieder, und mit Hochzeit und Geburt der Kinder entwickelte sich ein Ehe- und Familienleben. Als die Kinder in den siebziger Jahren das Haus verlassen und der Ehemann pensioniert wird, ändert sich die Lebenssituation noch einmal. Ein weiterer Einschnitt ist dann schließlich der Tod des Ehemannes.

Der Eintritt zur Lesung ist frei.

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