Kreis Mettmann Ausbildung in Teilzeit bietet viele(n) Chancen

Kreis Mettmann · Wenn sie eine Teilzeitausbildung anbieten, vergrößern Unternehmen die Zahl potenzieller Nachwuchskräfte. Bei Fachkräftemangel ist das ein Ausweg.

 Vor allem für junge Mütter ist das Modell der Teilzeitausbildung interessant. Sie können so den praktischen und theoretischen Unterricht besser mit ihrer Familie vereinbaren, statt ganz auf eine Ausbildung zu verzichten.

Vor allem für junge Mütter ist das Modell der Teilzeitausbildung interessant. Sie können so den praktischen und theoretischen Unterricht besser mit ihrer Familie vereinbaren, statt ganz auf eine Ausbildung zu verzichten.

Foto: dpa

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen in technischen und handwerklichen Branchen kennen das Problem. Das neue Ausbildungsjahr beginnt, doch die Stellen für Nachwuchskräfte bleiben unbesetzt. Die Gründe sind vielseitig. Zuletzt, so meldete es die Arbeitsagentur, waren noch 990 Ausbildungsplätze im Kreis Mettmann unbesetzt. Vor allem für die Bereiche Handel, verarbeitendes Gewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie für das Baugewerbe werden noch Nachwuchskräfte gesucht.

Eine Möglichkeit, den Kreis potentieller Bewerber für Unternehmen und Betriebe zu vergrößern, ist die Teilzeitberufsausbildung. "Dieses Ausbildungsmodell ist bereits seit 2005 gesetzlich verankert, aber es ist immer noch sehr unbekannt", sagt Stefanie Kühn vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann.

Vor allem für junge Mütter komme eine Ausbildung in Vollzeit oft nicht in Frage. "Gleiches gilt für Frauen und Männer, die Angehörige pflegen." Doch nicht nur für diese Bewerber bietet das Modell eine Chance. Auch Betriebe, denen die Kapazitäten für eine volle Ausbildungsstelle fehlen, kommt es zu Gute. Kommt für den Bewerber aufgrund der familiären Situation nur eine Teilzeitberufsausbildung in Frage, kann der Betrieb bei der zuständigen Kammer eine verkürzte tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit im Unternehmen beantragen. In den meisten Fällen wird die Ausbildungszeit auf 75 Prozent der üblichen Verweildauer in der Firma, also auf sechs Stunden täglich, reduziert, erläutert Kühn. Wobei der Berufsschulunterricht weiterhin in vollem Umfang stattfindet. Die gesamte Ausbildungsdauer wird in der Regel nur verlängert, wenn weniger als 25 Wochenstunden einschließlich Berufsschulunterricht gearbeitet werden. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf hilft kleinen und mittleren Unternehmen dabei, dieses Modell einzurichten. Es gibt Informationen weiter und vermittelt Ansprechpartner. Denn es hat sich zum Ziel gesetzt, die Erwerbstätigkeit der Frauen in der Region zu stärken. "Ein wichtiger Ansatzpunkt liegt darin, kleine und mittlere Unternehmen dabei zu unterstützen, die Potenziale der weiblichen Fachkräfte optimal auszuschöpfen", berichtet Kühn.

Seit 2012 begleitet das Team des Kompetenzzentrums Unternehmen, die eine familienfreundliche und gleichheitsfördernde Personalpolitik zu ihrem Vorteil nutzen möchten. Das Thema Ausbildung in Teilzeit hat Stefanie Kühn auch in einer aktuellen Ausgabe der Inforeihe aufgegriffen. Die Fachbeiträge, die viermal im Jahr erscheinen, beschäftigen sich mit jeweils einem aktuellen Thema rund um eine lebensphasenorientierte und familienbewusste Personalpolitik. Alle Ausgaben stehen zum Download unter www.erfolgsfaktorfrau.de/inforeihe bereit. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.competentia.nrw.de/Duesseldorf-Mettmann und www.erfolgsfaktorfrau.de.

(arue)
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