Statt der aufwändigen Kreiskunstausstellung, die alle zwei Jahren an wechselnden Orten stattfand und 30 bis 50 Ausstellern die Möglichkeit gab, ihre Werke zu präsentieren, setzt die CDU nun auf das Kulturangebot der Neanderland Biennale und die "Tatorte", bei denen Künstler aus dem Kreis ihre Ateliers für Besucher öffnen. Die Werbung übernimmt der Kreis. "Da wollen wir richtig klotzen", verspricht Völker. Er schließt nicht aus, dass in diesem Zusammenhang der Kulturpreis des Kreises irgendwann wieder eingeführt wird. Er war bis dato alle zwei Jahren ausgelobt worden. Werke, die jedoch in der Vergangenheit für die Förderung ausgeguckt wurden, trafen offenbar nicht immer den Geschmack der CDU. "Was da teilweise ausgewählt wurde, das tat schon weh", sagt Völker. "Dann gab es auch noch Streit unter den Künstlern. Wir müssen einfach die Spreu vom Weizen trennen."

"Das ist blamabel"

Anders sieht es Ralf Buchholz, Gründer und Sprecher des Künstlerzusammenschluss' Neanderartgroup: "Was im Kreis abgeht, ist blamabel und hart für uns." Wenn sich Künstler, wie vom Kreis gewünscht, selbst bei den Städten um Ausstellungsräume bemühen, bekämen sie meist nur ein Achselzucken zur Antwort. Man müsse viel Fantasie aufwenden, einen kostenfreien Ort zu finden. Miete könnten die meisten Kreativen nicht bezahlen. "Wenn sie drei Ausstellungen hinter sich haben, ohne ein Bild zu verkaufen, sind sie ein Fall für Peter Zwegat", sagt Buchholz. Auch für eine zweistündige Theateraufführung oder für einen Museumssonntag im Lokschuppen sei der Aufwand viel zu hoch. Die letzte Kreiskunstausstellung findet vom 28. September bis 25. November in der Wasserburg Haus Graven in Langenfeld statt.