Mettmann Aus dem König wird der Kaiser

Düsseldorf · Manfred Köhler wurde am Wochenende neuer Kaiser der Mettmanner Bürgerschützen. Eine Fusion der beiden Schützenvereine steht weiterhin nicht zur Debatte. Gemeinsames Fest bleibt Hauptsache.

Beim Königsschuss am vergangenen Freitag machte der amtierende Schützenkönig Manfred Köhler kurzen Prozess: Bereits im zweiten Durchgang holte er die Scheibe herunter und schoss sich damit zum Schützenkaiser der Saison 2007/08. Schützenkaiserin ist seine Ehefrau Ute. Gabriel Kords sprach mit dem neuen und alten Regenten über das kommende Jahr.

Herr Köhler, seit wie vielen Jahren sind Sie bei den Bürgerschützen dabei?

Köhler Seit ungefähr drei Jahren. Ich wollte damals eigentlich in den Schießsport gehen und habe nach einem Verein gesucht. Ich bin dann relativ schnell bei den Bürgerschützen hängen geblieben.

Welche Posten haben Sie seitdem bei den Bürgerschützen bekleidet?

Köhler Das sind einige. Neben der Königswürde im vergangen Jahr war ich vor zwei Jahren Prinzgemahl. Außerdem bin ich stellvertretender Präsident der Bürgerschützen.

Ist die Tradition des Schützenwesens in Ihrer Familie verwurzelt?

Köhler Nein, überhaupt nicht. Keiner meiner Vorfahren war Schütze. Ich bin hierher zum Verein gekommen und das war’s. Meine Frau wollte auch zunächst nicht, aber das hat dann doch geklappt. Ohne sie wäre der Stress einer Königswürde für mich auch nicht zu machen. Ohne Partner steht man das nicht durch.

Was bedeutet die Kaiserwürde für Sie und Ihre Frau?

Köhler Das ist herrlich. Für mich ist das ganz wunderbar. Wenn man schon mal König war, muss man doch auch Kaiser werden... Ich habe in den paar Jahren bei den Bürgerschützen schon so viel erreicht. Da bin ich wirklich stolz drauf.

Werden Sie in Ihrer zweiten Regentschaft etwas anders machen als in der ersten?

Köhler Nein, im großen und ganzen nicht, höchstens ein paar Kleinigkeiten Ich wünsche mir, dass alles so gut klappt wie im letzten Jahr. Für meine Frau und mich wird es wichtig sein, dass wir wieder an vielen Orten Präsenz zeigen. Uns ist die Traditionspflege sehr wichtig. Die Bürgerschützen gibt’s jetzt seit 397 Jahren.

In Mettmann gibt es bislang nach wie vor noch zwei Schützenvereine. Stört Sie das?

Köhler Nein, überhaupt nicht. Wir arbeiten mit den St.-Sebastianern ja eng zusammen. Wir feiern auch dieses Jahr wieder ein gemeinsames Schützenfest, das wir auch gemeinsam organisieren. Das funktioniert wunderbar. Nur so können wir ein Schützenfest dieser Größe feiern. In diesem Jahr feiern wir sogar auf dem gesamten Jubiläumsplatz.

Können Sie sich eine Kooperation oder eine Fusion der Vereine vorstellen?

Köhler Eine Fusion steht nicht zur Debatte. Wir haben die Eigenständigkeit vertraglich festgelegt. Also keine Fusion, aber eine gute und enge Zusammenarbeit. Das gemeinsame Schützenfest ist und bleibt dabei die Hauptsache.

(RP)
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