Mettmann Aule geben Stadtführer für Altstadt aus

Mettmann · Redaktionsgespräch mit Friedel Liesenkloss, dem Vorsitzenden der Herimatvereinigung.

Die blauen Fußabdrücke in der Innenstadt sind eine Idee der Heimatvereinigung "Aule Mettmanner". Sie wurden anlässlich der Eröffnung der Straße Am Königshof aufs Pflaster gesprüht. Der Regen lässt die blaue Farbe verblassen; doch die Füße sind hier und da noch gut zu erkennen. Der Grund für diese Aktion: "Wir wollen die Besucher der Kreisstadt neugierig auf einen Stadtrundgang machen", sagt Friedel Liesenkloss (69). Der Vorsitzen de der Aulen Mettmanner hat zusammen mit Ingo Grenzstein und Ernst August Kortenhaus einen Führer durch die alte und neue Stadt Mettmann herausgegeben. Dieser Rundgang beginnt an der Kö-Galerie, führt durch die Freiheitstraße, dann über den Markt und Mittelstraße, hinauf zur Oberstraße und leitet den Besucher über Ömjang, Mühlenstraße, Flintrop-Straße zurück zur Straße Am Königshof. Das Faltblatt ist reich bebildert. Neben den Sehenswürdigkeiten (zum Beispiel Pferdebrunnen, Beckershoff-Villa, Stadtgesichtshaus, Kino und Schäfergruppe) befinden sich kleine Texte, die das Objekt beschreiben. "Wir hatten eine Auflage von 2000 Stück in Auftrag gegeben. Mittlerweile sind sämtliche Exemplare vergriffen, sagt Liesenkloss. Neue Stadtführer sollen gedruckt werden. Übrigens: Die blauen Füße sollen durch Messingabdrücke ersetzt werden, die deutlich länger halten und die Besucher zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten leiten.

In diesem Zusammenhang haben die Aulen eine alte Idee wieder aufgegriffen. Unter dem Stichwort "Sprechende Stadt" sollen an Gebäuden Tafeln angebracht werden, die etwas über die historische Bedeutung und das Umfeld des Hauses oder des Platzes erzählen.

Wenig Neues kann Liesenkloss vom geplanten Kunstwerk am Königshofplatz berichten. Die Aulen wollten ein Kunstwerk aufstellen, das an den alten fränkischen Herrenhof erinnert. Die Verwaltung hatte Ratsmitglieder und Stadtplaner sowie die Aulen eingeladen. Ob das Kunstwerk eine Chance hat, auf dem Königshofplatz aufgestellt zu werden, muss bezweifelt werden. Für die Mehrheit der Ratsmitglieder wäre ein Standort auf dem Lavalplatz sinnvoller. Aber: "Wir stellen kein Kunstwerk für 65 000 Euro ins Abseits", entgegnet Liesenkloss.

Im Stadtgeschichtshaus möchten die Aulen gerne die bisherigen Räume der Angerapper Heimatstube als Ausstellungsraum für Geschichte des 20. Jahrhunderts nutzen. "Die Zahl der Besucher der Angerapper Heimatstuben hat deutlich abgenommen. Es gibt so gut wie keine Nachfragen"", sagt Liesenkloss. Hinzu kommt, dass das Ehepaar Preuss auf Altersgründen nicht mehr in der Lage ist, die Räume zu öffnen. Die Ausstellungsgegenstände der Angerapper Heimatstube könnten, so Liesenkloss, dem Schlesischen Museum in Hösel zur Verfügung gestellt oder in Mettmann eingelagert werden. "Bei einem Angerapper Treffen könnte man die Ausstellungsgegenstände dann in großer Form präsentieren". Der freiwerdende Raum, in dem die Gesichte des 20. Jahrhunderts in Mettmann erzählt wird, soll für Sonder- ausstellungen (Spielzeug, Kunst) genutzt werden.

"Wir müssen das Konzept des Stadtgeschichtshaus insgesamt überarbeiten. Dazu gehören auch eine kindgerechte Präsentation und Barrierefreiheit."

(RP)
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